Volltext: Darstellung der souverainen Fürsten von und zu Liechtenstein

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und seine Geschie in den früheren Tagen' der Jugend und 
der Mannheit ; wie er nämlich bei Herzog Heinrich von 
Mödling Edelknabe gewesen, und wie er , als sein Vater 
gestorben, nach Liechtenstein in Steyer geritten, das 
Erbe anzutreten; wie er den Ritterschlag empfangen durch 
Herzog Leopold den Glorreichen, als dieser im 
Jahre 1222 seine Tochter Agnes dem Sachsenherzog 
Bernard von Askänien vermählte z dabei der Fürst 
dritthalbhundert Edelknappen gleichen Nitterschlag , wohl 
tausend Rittern Gold „und Silber, Roß und Kleid gab, 
und 5000 Ritter da des hohen Herrn Brot aßen..=- 
Ulrich vonLiechtenstein war übrigens ein hoher, star- 
ker Mann , feurigen Blies und. lebhafter Geberde , sein 
Mund aber ungestalt, deßhalb mißfiel er der hohen Frau 
seines Herzens. Da ritt er nach. Graß , und ließ sich den 
Mund schneiden , woran er sec<s Wochen kränk war. Die- 
se Frau (allen Umständen nach dürfte man beinahe auf 
Agnes von Meran, die dritte Gemahlin Friedrich 
des Streitbaren rathen) ritt darauf durch das Steyrer 
Land , und beschied Ulrichen in ihr Gefolge z er beglei- 
tete sie mit vielen Rittern und Knappen , hatte aber nicht 
den Muth, mit ihr ein Wort zu reden. Darum , als er 
sie. vom hohen Rosse hob (so spricht Ulrich selbst), „er- 
griff sie ihn bei seinem Haar, und ohne daß es Jemand 
sah , bra< ihm die Gute heimlich eine Lo>e aus: das 
habt dafür, daß Ihr so verzagt seyd , man hat mir von 
Euch nic<ht- wahr gesprochen!“ Dafür sendete ihr Ulrich 
ein Büchlein voll süßer Reden und schöner Reime. =
	        

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