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den, was sie denn auch mit verzweifeltem Muthe ausführ-
ten. =- Fürst Liechtenstein hatte“ den Beginn der
Sclacht höchst ruhmvoll bezeichnet, nun nahm er auch
am Ende derselben den glanzvollsten Antheil, als nach
bereits eingebro<ener Nacht Macdonald noc< einen Ver-
zweiflungsangriff wagte , indem seine ganze Reiterei in
einem Klumpen vom rechten Trebiaufer heransprengte und
große Infanteriemassen ihr im vollen Laufe nachrannten.
Die Benüßung dieses höchst wichtigen Augenbli>es war
jebt wieder die Sache des klugen Fürsten, der die Aus-
führung schnell vollbrachte , indem er si< an die Spike
von Lobkowikb- Chevaurlegers , mehreren Zügen Blanken-
stein - Husaren und dem Grenadier - Bataillon Wouver-
mann unter dem Major Olivier sezte, und alsogleich
den ganzen Haufen in der buntesten Unordnung mit gro-
ßem Verluste zurükwarf (18. und 19. Juni 1799). Hierauf
ward Fürst Johann von Liechtenstein seines Ruh-
mes und seiner großen Auszeihnung wegen, von Sr.
k.k. Majestät zum Feldmarschall-Lieutenant ernannt, und Be
fehlöhaber eines eigenen Armeekorps. Wie- es der Erzher-
308 Karl bei Würzburg gethan hat, so bot jekt hier
dem Fürsten Suvarow seine Umarmung, vom kleinen
Kosakenpferd herunter , im Hemde, mit herabhängenden
Strümpfen und offener . Halskrause , den Kantschu statt
des Marsc<hallstabes in der Hand. In diesem Blutbad ver-
lor der Fürst fünf Pferde unter dem Leibe und eine
Kanonenkugel riß ihm den rechten Ro&schoß vom Kör-
per 3; doh er selbst blieb der Unverlekliche.