Rühmliches erzählt. *) Seine Mutter, eine Gräfin aus
Bayern, sollte auf dem Petersberge begraben seyn. Dieser
Petersberg steigt nordwestlich von Halle aus der weiten Ebene
auf, und ist der Fernsicht wegen, die er oben rund umher
bietet, auch der Lauterberg, in den Urkunden des Mittel-
alters mons serenus genannt. Die benachbarten Grafen von
Wettin, auch Markgrafen von Meissen, stifteten dort die reich
dotirte Abtei „Petersberg” und zugleich ihr Erbbegräbniss
in derselben. Im Jahre 1540 war sie säcularisirt worden und
im Jahre 1565 hatte ein Brand grosse Zerstörung in den Ge-
bäulichkeiten angerichtet. Wir fanden auf dem Petersberge nur
noch den mittlern "Theil des ehemaligen Münsters nothdürftig
zur Pfarrkirche hergestellt. Die Gegend um Lobegrün und
Wettin — dieses eine kleine, alterthümliche Stadt — ist wegen
ihrer Steinkohlengruben — seit 1440 — bekannt. Die Salz-
pfannen zu Halle (Thalgut und Pfännerschaften) werden gröss-
tentheils mit diesem Materiale geheizt und am Fusse des
Giebichensteines *\, den die sächsische Geschichte öfter nennt,
ward einst auch eine Salzquelle benützt, Menken *) hat ein
Chronicon montis sereni seu Lauterbergens bewahrt und
hierin auch einiger Epitaphien gedacht, wovon eines folgender-
massen lautet: Frau Machtildis, eine Schwester Margkgrafens
Conrads unsers Stieftherrns und Mutter des Ehrwirdigen in
Gott Vaters und Herrns Wichmanns Erzbischoffs zu Maden-
burg Grävin zu Beiern Ligt hie begraben, Verscheiden am
St. Agneten Tare. *“\ — Diese unklare Grabschrift rührt offen-
bar aus einer viel spätern Zeit und gleichsam vom Hörensagen
her, Vom Vater des Erzbischofs geschieht in diesen Epitaphien
keine Meldung.
Nach langer Zeit, im Jahre 1829, kam uns gelegenheitlich
einer Reise nach Sachsen und Kurhessen der Erzbischof Wich-
mann abermals in Erinnerung, nachdem wir inzwischen zur
1 Ke. 47 u.
?) Giebichenstein , das durch Otto I. an Magdeburg kam, ist berühmt durch
Ludwig II. von Thüringen angeblichen Sprung in die Saale.
3) Seriptores rer. Germ. Lipsiae 1728.
1. ce. U. 837.