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Bischof Reginmar von Passau die Pfarre Seewalchen am Atersee
an das Kloster Michaelbeuern im Jahre 1135. *) Von Rebgau
(heute Unter- und Oberregau) gingen‘ die spätern Stammge-
nossen, die Grafen Gebhart von Rebgau und Biuge — (das
Boigreich in Unterösterreich auf der linken Seite der‘ Do-
nau) — aus, um dort aus dem alten playenschen Stamm-
lande von Harteck etc. mitbetheilt zu werden, wogegen sie
diesseits. viel an die benachbarten und ihnen verwandten Abb-
teien.— Kremsmünster, Farenbach, Reichersberg und Suben
schenkten. *)
Das Bisthum Bamberg, welches vom K. Heinrich IL. bereits
im Jahre 1007 auch mit der Herrschaft Atersee im Atergau °)
und mit einem Theile des grossen Forstes im Höhenhart (Ho-
hinhart) ausgestattet: worden, verstand: seine dortigen Erwer-
bungen ebenso wohl zu mehren als wohlthätig zu cultiviren.
Als, Vögte des Hochstiftes hoben sich daselbst die Herren von
Schauenberg.
Im Uebergange des eilften ins zwölfte Jahrhundert hatten
auch Dynasten: von Neuburg und Farenbach und Püten (An-
dechse) die Eckberte und Bertholde im Ater- und Matichgaue
Allode erworben. Inzwischen scheinen die Umstände dahin zu
deuten, dass in der ersten Hälfte des eilften Jahrhunderts
eine miıt Still und Heft‘) dotirte Erbtochter aus
playnischem Hause, mit dem‘ beliebten Namen
1) Filz, Geschichte von Michaelbeuern 747.
?) Ried, in der Abhandlung über die Hohenburg im Nordgau, schaltet: solche
zu Rebgau ein, was kaum erweisbar ist.
3) Ueber die Herrschaft Atersee unter Bamberg, und die Herren von Schauen-
burg siehe Zeitschrift für Bayern etc. 1817. VI. u. VII. Heft;
‘) Stille und Heft, An ein Stillgericht, wie sie z. B. als geheime Stüle
in Westphalen und am Rhein bestanden, ist. hier kaum zu denken; wahr-
scheinlich stammt der Ortsname von einem. Insassen Stilo ab, wie Stil-
frid auf dem Marchfelde. Die. besonders am Weilbart hinab liegenden
Haft oder Heft — wie Wang und Weng, Gschwandt und Gschwendt —
sprechen sich selbst ‚als Ansiedlungen, als Gewahrsame und als befe-
stigte Plätze im Zuge von Westen nach Osten aus, daher Sieghartshaft
und Valentinhaft oder Ober- und Unterhaft im Innkreise. Moritz führt
in seiner Abhandlung über die Grafen von Lambach, Farmbach ete. un-
ter deren Besitzungen weder Stille noch Heft auf.