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Joseph Bergmann. Beiträge zu einer kritischen Geschichte Vorarlbergs
Befehl des Rathes und der Gemeinde zu Feldkirch an die Ihrigen im Felde.
Vnser fruntlich grüss Züuor. Ersamen beschaidnen liebenn Fründ. demnach vnd doch der ander monat
yets Im Veld In kay mt. Diennst begriffen hat vnd ir vmb sold vnd lifrung-erstenn monads vsgericht sind
Ist füro wnnser ernstlich Beuelch das Ir anfangs by den obersten Hoptlüten ersuchen ob man üch gütt-
lich erlobenn vnd abziehenn lassen wölle. Zum andern wo man üch nit gütlich erlopt das Ir dann muglichen
flys vnd ernnst by Inen ankörent vmb die lifrung dis monads damit üch die gegeben werd wenn üch aber
die also nit gegeben wirtt, das Ir dann nit dest minder, so verr man üwer begertt vnd bedarf disen andern
monat och vs dienint vnd das best thügint So wöllen wir üch vor vsgang diss monads nach begegneten
dingen vnd gestalt der löffen wissenn lassenn, wes Ir üch darnach haltenn sollenn. Datum vnd mit
der statt Veltkirch In vnser aller namen Secret besigelt am tag der Vffart Cristi (24. Mai)
anno V°, Oetauo. *)
Der Herrschafften Veltkirch, Bregenecz, Blu-
denez vnd Sonnenberg verordnete Rät vnd Botten
zu Veltkirch versampt.
Den Ersamen beschaidenen Hoptman, Venn-
drich Rodmaistern Waibeln vnd gemainen Knechten
von Veltkirch Bregenez Bludenez vnd Sonnenberg
zu Triendt Im Veld ').
Auf der Rückseite desselben Blattes heisst es: Ingelegt Zettel. — Och liebenn fründ wir begeren an
üch ernnstlich Ir wöllenn Vns by vergebner bottschafft die Ir alle tag wol habenn mögenn fürderlich wissenn
lassenn was üch von den Obern zu antwurt werde, damit wir vns in allweg darnach wissen ze richten Vnd
ob jro vergeben bottschafft nit finnden als darum hy eigener bottschafft von stund an wissen lassen was die
antwurt sey. Och wöllenn disen Ingelegten Zettel üch selber behaltenn vnd sust für niemand komen
lassen.
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XVL
Vorarlberg im dreissigjährigen Kriege. Die Schweden streifen 1647 bis zur Veste Gutenberg und zum Frauen-
kloster St. Peter bei Bludenz,
Wenn auch der Vorarlbergische Boden, mit Ausnahme der Prätigauer Einfälle ins Montavon im
J. 1622 (vgl. S. 51) und der Einnahme von Bregenz durch den schwedischen General Wrangel, von keinem
Feinde heimgesucht wurde, so finden wir doch seine Söhne nicht minder als die Tiroler allenthalben unter
den Fahnen Österreichs, besonders in den ungrischen und türkischen Kriegen ”), dann an den eigenen
Grenzen in dem auch Vorarlberg bedrohenden Schmalkaldenkriege (1546), zumal die nachbarliche prote-
stantische Reichsstadt Lindau auf Seite dieses Bundes stand. Mit Erzherzog Ferdinand von Tirol, der
1) „Am Gallian (d.i. Calliano am Stein, südlich von Trient) Im Veld” ist durchgestrichen.
%) Ich fand im Todtenbuch zu Bürs bei Bludenz. „April 1606. In Ungarn sind blieben + Clas Math, {| Crista Math, + Jörg Degen, Adam
stroltz, stoffel mensch, hans Reutz, + Hans Gümpell;” dann: „17, Februar 1607 ; Lenhart Krafft Hoptmann zu Cromora (Ko-
morn) in Ungarn.” Dann im August 1607: „Peter Nüdeser alias Asma ist in Ungarn bliben.’” Dergleichen las ich auch in den Todtenbüchern
anderer Pfarren.
Anmerkung. Auch in fremdem Solde dienten Vorarlberger. So in französischem Jakob: v. Ems, der mit Gaston de Fois 1512 vor Ra-
venna fiel; ir. spanischem Jakob Hannibal, seit 27, April 1560 Reichsgraf, der in Spanien und Africa gegen die Mauren, wie auch in
den Niederlanden sich grossen Ruhm und von K. Philipp II. im J, 1578 die Grafschaft Gallarate im Mailändischen erwarb
(+ 1587). Man nannte, wie ich öfter von meinem Vater hörte, die Reichsgrafschaft Hohenems das Landsknechtenlandl.
Die k. k. Ambraser-Sammlung verwahrt Rüstungen von Jakob von Ems, Marx Sittich, Wolf Dietrich und dessen Sohne
Jakob Hannibal I, Diesem, auch durch zwei Kirchenfürsten zu Konstanz und Salzburg ausgezeichneten, mit den Mediceern
und Borromeern von mütterlicher Seite blutsverwandten und 1759 mit dem Grafen Wilhelm im Mannsstamme erloschenen Ge-
schlechte, werde ich eine eigene Abhandlung, widmen.
