Volltext: Beiträge zu einer kritischen Geschichte Vorarlbergs und der angrenzenden Gebiete besonders in der ältesten und älteren Zeit

und der angrenzenden Gebiete, besonders in der ältesten und älteren Zeit. 
Entsatzung finden; aller Zugang der Lieferung ist uns dermalen abgestuckt. Wir setzen unser ganzes 
Vertrauen in Euch (Jäger, 113). Auch wurden die Pässe im Oberinnthal und am Arlberg , da man einen 
Einfall von dieser Seite befürchtete , stark bemannt; das Gewitter aber sollte sich wo anders entladen, 
nämlich auf der Malserheide, wo Benediet Fontana, wie Wolleb bei Frastanz, am 22. Mai den 
Heldentod starb *). 
Auf die wiederholten Niederlagen schloss K. Maximilian mit dem Herzog von Geldern einen Waffen- 
stillstand und zog mit einigen 1000 Mann am Rhein herauf nach Freiburg im Breisgau, wo er am 22. 
April ein Ausschreiben an alle Reichsstände erliess, in dem er sie zu starker Rüstung und zu eiligem 
Zuzug ermahnte. Über Konstanz und Bregenz kam er nach Feldkirch, wo er seine Streitkräfte musterte 
und am 19. Mai an die Regenten zu Innsbruck schrieb, dass er ohne Verzug mit 1000 Pferden und 7000 
Fussknechten über den Arlberg nach Landeck und in das Feld nach Glurns rücken wolle. Noch an dem- 
selben Tage — ob es gleich Pfingstsonntag war — liess er sein Fussvolk gegen den Arlberg vorrücken, 
und befahl, für sein zahlreiches Kriegsvolk allenthalben Vorsorge zu treffen. 
Wahrscheinlich zu Feldkirch überreichten die Walgauer dem K. Maximilian die vorerwähnte 
Bitte ?) um Verzeihung wegen des den Schweizern geleisteten Eides, in der sie weiter die Niederlage auf 
und unten am Berge bei Frastanz und ihre schmerzlichen Verluste, die sie an Mannschaft bei 500 
Mann, an Hab und Gut erlitten , darlegen. Da die Feinde vorn im Lande (bis Nenzing) durch Rauben, 
Schleifen und Brennen Alles verdorben und geschädigt haben und nirgends Hilfe und Widerstand zu 
erwarten, ja ihnen vielmehr die glaubliche Warnung und Kundschaft zugekommen war, dass alles Land 
bis an den Arlberg verbrannt und verheert werden sollte, so seien sie mit Wissen und Willen des Vogtes, 
der Amtleute und Hauptleute aus dem Innthale demselben Schaden zuvorgekommen. In Anbetracht, dass 
durch solche Schlacht allein im Walgau über 800 Witwen und Waisen gemacht, viele Häuser verbrannt 
und fahrend Hab’s und Gut geraubt worden sei, haben sie den Eidgenossen und drei Bünden, damit sie im 
Lande, das innerhalb Feldkirch bis an den Arlberg und an Pathenna *) liegt, nicht rauben, 
brennen und morden, acht tausend Gulden rheinisch in Jahresfrist zu zahlen zugesagt, die eine Hälfte auf 
Jacohi, die andere auf Ostern und zwar beide Ziel nächstkünftig. Sie hätten acht Biedermänner als Bürgen 
und Pfand gegeben, die bis zur Abbezahlung dieser Summe weggeführt wären, und ihnen die Leute ver- 
bürgt, die ihnen gefallen. Somit habe Seine Majestät — fahren sie fort — als ihr gnädiger Herr und 
Landesfürst einen gründlichen Bericht, wie es ihnen ergangen. Sie bitten den nothgedrungenen Eid ihnen 
mit keiner Ungnade zu vermerken, sondern hiefür sie gnädiglich aufzunehmen, zu schirmep, zu 
schützen und ihnen zu Hilfe zu kommen. Sollte dieser Schaden , wie sie zu Gott mit Hilfe Sr. Maje- 
stät hoffen, an ihren Feinden gerächt werden, so wollen sie Leib und Leben darthun. Seine Majestät 
möge ersehen, dass sie zum löblichen Haus Österreich als fromme und gehorsame Leute, wie ihre Vor- 
dern, allzeit gehalten und öfters ihr Leib und Gut für dasselbe dargebracht und verloren haben. Da sie 
nun verarmte Leute seien und die 8000 Gulden Brandschatzung auf obgemeldte Ziele geben müssen, was 
sie nicht vermögen und sie ihre Bürger nicht erledigen können, so bitten sie um Gottes Willen, Seine 
Majestät wolle durch seine Verfügung ihnen dazu verhelfen, dass ihnen solche Brandschatzung erlassen 
und vertragen werde. Sollte sie Jemand vor Seiner Majestät eines Andern als sie berichtet haben, beschul- 
digen, so wolle Dieselbe sie gnädigst zu Verhör und Verantwortung kommen lassen, damit sie allzeit 
die Wahrheit ihrer Sachen vor Derselben darthun können. — Die von Bludenz hitten in aller Unter- 
thänigkeit. dass das landesfürstliche Schloss sammt der Stadt zur Wehr gerichtet und gebaut werde, 
1.0 
: 
1) Fontana war aus Saluz im Hochgerichte Oberhalbstein, Es gab auch Fontana früh in Disentis, die aus dem Florentinischen herstammten, 
Rudolf de Fontana war 1465 Landmann in Disentis. 
2) Leider fehlt in dieser Abbitte die Angabe des Ortes und Tages. Sie wurde vor Jacobi (25. Juli) überreicht, da auf diesen Tag nächstkünftig 
der erste Termin zur Zahlung der Brandschatzung bestimmt war, 
3) Patenen ist das innerste Dorf im Thale Montavon. 
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