und der angrenzenden Gebiete, besonders in der ältesten und älteren Zeit.
vnd | sol denn disü genäd vnd frihait als vorgeschriben stät, gen den selben *nsern liberben gentzlich ab
sin, än all widerred vnd än all geverd. Vnd daz disü genäd vnd frihait vnd allü stuk so an disem brief
geschriben stand, von allen vnsern | erben vnd nähkomen vest vnd stät belibent, vnd nit verkert werdint
in dehain wis suf noch so, des ze wärem vrkünd vnd gantzer stäter sicherhait Geben wir oBgeschribener
Gräf Rüdolf von Montfort herr ze veltkirch den vorgenanten burgern | vnd der statt gemainlich ze velt-
kirch vnd allen iren erben vnd nahkomen disen brief besigelt für all $nser erben vnd nahkomen, mit
$nserm aignen angehenkten Insigel vnd habint och ze mö@rer sicherhait vnd zügnüft dirr vorgenanten |
ding, gebetten $nsern lieben swöstersün Gräf Hainrichen von Werdenberg von sanegäns, daz der ze vrkünd
vnd zügnüft dirr ding, sin aigen Insigel zü vnserm Insigel gehenkt hät an disen brief, daz selbe min aigen
Insigel ich ietzgenanter Gräf hainrich von werdenberg von sanegans von siner ernstlichen ‘bett wegen
vnd och ze vrkund aller vorgeschribener ding daz allez mit minem güten willen vnd wissent beschehen
vnd volfürt ist, gehenkt hän an disen brief, vnd wan | daz nötdürftig ist daz man semlich *) sachen wol
versorgen sol, darvmb daz hie nah nit Infäll ?) noch gebrest darinne werdi noch vff standint, So haben
wir obgenanter Gräf Rüdolf von Montfort ernstlich gebetten, die | wisen fürsichtigen vnd fröm lüt den burger-
maister vnd den raut gemainlich der statt ze zürich vnd och den burgermaister vnd den raut gemainlich
der statt ze lindöw, daz sü ze ainer zügnüft vnd ze vrkund aller vorgeschribener ding | ietwedri ir statt
Insigel zü $nserm Insigel gehenkt händ an disen brief, vnd doch inen vnd iren nahkomen än schaden.
Wir der burgermaister ynd der raut gemainlich der statt ze zürich vnd och wir der burgermaister vnd der
raut | gemainlich der statt ze lindöw kündint vnd vergehint offenlich an disem brief, daz wir baid stett von
ernstlicher bett (bitte) wegen des vorgenanten $nsers genädigen herren Gräf Rüdolfs von Montfort herren
ze veltkirch vnd och | ze vrkund vnd zügnüft ‚aller vorgeschribner ding vnd geding so an disen brief
geschriben stät, daz der vorgenant $nser genädiger her Gräf Rüdolf von Montfort allez williklich mit güter
vorbetrachtung vnd näh wiser lüten | raut getän vnd volfürt hät, mit allen sachen als ez wol eraft vnd
maht hät vnd han sol ietwedrü statt ir stett Insigel gehenkt habint an disen brief. Dirr brief ist ze velt-
kirch geben an der nähsten mitwochen | vor sant thomas tag des zwelfbotten vor Wihennähten In dem Jär
do man zalt von Cristus gebürt drützehenhundert vnd sibentzig Jär, dar nah in dem sehsten Jär. |
Alle vier Siegel hängen unversehrt am Briefe.
Um das seinem Neffen Heinrich am 23. April 1375 gegebene Versprechen zu halten, setzte er nach
Urkunde VIII (bei Chmel I, 194) am 24. Jänner 1377 vor dem Gerichte und Rathe zu Zürich im Falle
seines kinderlosen Absterbens denselben wieder als Erben aller seiner Herrschaften ein, und wenn dieser
ohne eheliche Leibeserben stürbe, sollten sie an dessen Stiefbrüder, die von Brandis *) und deren
eheliche Nachkommen übergehen. Damit dieser Freiheitsbrief weder durch Rudolf’s Wankelmuth noch
durch seine Erben und etwaigen Nachfolger in der Grafschaft abgeändert, verfälscht oder vernichtet werde
oder wie immer abhanden komme, baten die Bürger und die Stadt, Graf Rudolf und sein Neffe Heinrich,
wohl bedacht und vorsichtig, den Bürgermeister und den Rath zu Zürich daselbst diese ihre charta liber-
tatum zu sicherer Verwahrung hinterlegen zu dürfen, worüber folgender Revers am 9. April 1377 aus-
gestellt wurde. Laut desselben durfte diese Urkunde nur im Nothfalle auf schriftliches Verlangen des
Feldkircher Ammanns, Rathes und der Bürger sieben Abgeordneten aus ihrem Rathe, wenn diese überdies
noch eidlich geschworen haben, dass sie gewisse Boten seien und gerechte Sache verlangen, verab-
folgt werden }).
PL
EA
1) semelich, semlich, sämlich, (sam — sem) adj. eben so beschaffen, eben solch, dergleichen, ähnlich.
2) D. i. Einfälle, Eingriffe in Rechte, vgl. Schmeller I, 521.
3) S. die unten S. 105 stehende genealogische Tabelle,
*) Herrn Meyer von Knonau verdanke ich folgendes Ve&rzeichniss der im Archive zu Zürich verwahrten Feldkircher Briefe:
Nr. 987. Schreiben der Stadt Feldkirch an die Stadt Zürich, womit sie ihr für die Anhängung ihres Sigills danket und bittet, weil dieser Brief
wohl sollte verwahrt werden, denselben in ihre Verwahrung zu nehmen, 1377, 3. April,