Volltext: Beiträge zu einer kritischen Geschichte Vorarlbergs und der angrenzenden Gebiete besonders in der ältesten und älteren Zeit

und der angrenzenden Gebiete, besonders in der ältesten und älteren Zeit. 
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qyu@e mei juris fueranl in curia eodem loco sita, eis dare decimas institwi. Fretus autem in omnibus 
auctoritate venerabilis Papae Eugeniü, et totius Eeclesiae meae consensu, sigillo meo et 'praesentis seripti 
Cyrographo, tam Hospitale qyuam curtim et Ecelesiam cum supradietis decimis, jure perpetuo , tam futu- 
ris quam praesentibus apıd saänetum Lucium Fratr ibus possidenda, confirmo ; decernens ut mulli omnino 
hominum lieceat in his aliquid sibi juris usurpare, seu quibuslibet fatigationibus eosdem Fratres', de 
caetero sub his inquietare. Si qua igitur Eeelesiastica, secularisve persona,-constitutionis hujus pagi- 
nam infringere praesumpserit, omnis Ececlesiasticae communionis aliena fiat, atque in extremo examine 
cum Dathan et Abyron aeternae dampnationi subjaceat. Cunctis autem eidem loco jura servantibus, sit 
pax data coelitus in terra bonae voluntatis hominibus. Amen Amen. 
Omnia autem acta sunt sub testimonio Canonicorum Eginonis ‘) videlicet Praepositi, et Eginonis 
Decani et Scholastiei, et caeterorum et totius Eeclesiae, anno incarnationis Dominicae MCLIV. 
Jndietione 2. anno Friderieci Regis 2. 
Zwei Jahre später geschieht in der Bulle P. Adrians IV. ddo. 27. November 1156, in der er Aimo’s 
Nachfolger, dem Propste (Praeposito) Vigilius , und dem Convente zu St. Luzi mehrere Besitzungen 
und Rechte bestätiget, Erwähnung des Zehents, den ihnen der Bischof Adalgött in Ranquil geschenkt 
hat ; dann eines Hofes de Magen ?) und der Güter zu Cauraisene, de Paistene, de Umbilico, 
de Tumil ete. *). Die Originalurkunde auf Pergament ist im Archive von St. Luzi zu Chur. Vgl. Eich- 
horn, 'p. 78 und 318, und Annales Praemonstrat. II, 10%, | 
Das Frauenkloster Schännis, das Hunfried, Graf von Istrien und Churrhätien, um 809 stiftete, 
hatte ausser seinen Besitzungen in der Schweiz auch in unserem Vorarlberg mehrere Höfe und Güter 
(vgl. S. 66); welche die Bestätigungs-Bulle des Papstes Alexander II. vom 24, Oetober 1177, aus- 
drücklich nennt. So:— in Lustenawo *) praedium, et ex altera parte fluviü praedium. — — In 
R an gquil eurtem cum suis pertinentiis. In PIutin”) mansum. In Si n 8°) dimidium mansum. Montem 
Clauturni ”) cum omni utilitate. In Frowins ®) iurnale. In Chee ins *) dimidium mansum. In 
Plattun‘) mansum. In Gisingin") mansum. In Muron**) mansum. In Eschans‘”) dimidium man- 
sum. Eeclesiam de Toster's‘*) cum curte ‚et aliis suis pertinentiüs. In Nordinchon *”) dimidium 
1) Dieser Egino aus dem edeln Geschlechte von Ehrenfels, ward nach dem seligen Adalgott vom. J. 1160—1170 Bischof zu Chur. 
?. Magen, ist wohl das in der Urkunde von 1149 genannte Maging (Meiningen). f 
8) Cauraisene, wahrscheinlich Calfreisen im Gerichte Schanfik; Paistene und Umbilico, d. i. Malix, sind in derselben Bulle 
genannt; Tumils, liegt im Hochgerichte Domleschg. 
Das ist Lustenau am Rhein und ein Gut auf dem linken Rheinufer im Kanton St. Gallischen Rheinthal, 
Ist ohne Zweifel das heutige Bludenz. 
Schlins, in der Herrschaft Jagdberg im‘ innern Walgau, 
Ich habe den scharfsinnigen und geistreichen Dr. Ludwig Steub, der in seiner Schrift: Über die Urbewohner\Rhätiens und ihren Zusam- 
menhang mit den Etruskern, München 1843. S. 43. Laterns von Clauturnis ableitet , "ersucht den Nachweis zu liefern, indem der 
Name Glatterns, der an den Schweizernamen Glatt erinnert, mir urkundlich zum ersten Male im J. 1313 vorgekommen ist. Steub 
weiset sein Clauturnis in dieser Bestätigungsbulle nach und ‚erhärtet somit seine Angabe, dass dieses Wort rhätischen Ursprungs sei. 
Frowins, später Fröwis liegt in der Pfarre Klaus. Auch in Graubünden, oberhalb Untervatz gab es eine Burg Friewis. Die Edeln 
derselben ‘sollen nach Feldkirch gezogen und diese Burg schon 1473 eine Ruine gewesen sein, Der erste bekannte Landammann im innern 
Bregenzerwalde von 1400 bis 1410, hiess, Wilhelm von Frö wis, wo z. B. in Lingenau noch dieser Name blüht. Nach dem. Necrologium 
des 1806 aufgelösten Benedictiner-Klosters Mehrerau, starb im J, 1735 ein dortiger Conventuale P. Gallus Frewis als Beichtvater der 
Klosterfrauen zu Grimmenstein in der Schweiz. 
9) Götzis, ein grosses Pfarrdorf. 
10) Plattun, Blatten in der Schweiz. 
11) Gisingen, ein zur Pfarre Altenstatt gehöriges Dorf, hat vielleicht seinen Namen von Kiso, der nach dem churischen Einkün(te- 
Rodel in v. Mohr’s Cod. diplom. pag. 286, bei Rötis einen halben Mansus besass, 
12) Müron, das heutige Pfarrdorf Mauren am Schellenberg im Fürstenthume Liechtenstein, 
13) Eschans, d. i. Eschen am Eschnerberg in demselben Fürstenthume, Pfäfers besass daselbst die Kirche mit dem Zehent und einem halben 
Mansus. Im J. 1016 erwarb auch das Kloster Petershausen dort einen Hof, Zu Eschen auf dem Stein zu Rosenberg war die Gerichts- 
stätte der Landleute am Eschnerberg. Hier war das Landschafts-Archiv und Banner. S. Kaiser’s Geschichte des Fürstenthums. Liechten- 
stein; SS. 159, 
14) Tosters mit der alten Pfarrei des h. Cornelius am östlichen Fusse des Schellenbergs. 
15) Nordinchon ist mir gänzlich unbekannt.
	        

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