und der angrenzenden Gebiete, besonders in der ältesten und älteren Zeit.
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das Bächlein, das gen Bludesch fliesst, Montiola. — Die Eecclesia S. Mariae, die in die Nähe
von Thüringen gesetzt wird, bezieht sich, meines Erachtens, nur auf Slins oder Schlins, das eine
Capella S. Mariae neben der Keelesia S. Michachelis hatte, die Bischof Waldo' I. (+ 949) mit der
Kirche des h. Laurenz zu Bludenz, des h. Martin zu Bürs dem Domcapitel zu Chur vermachte.
(Cf. Neerologium Curiense ad 17. diem Maii.) — Frastanestum, Frastanz auf dem linken Ufer
der Ill, wo am 21. April 1499 eine für K. Maximilian I. unglückliche Schlacht vorfiel, taucht wie all die
genannten Orte mit Ausnahme von Nüziders in dieser Urkunde vom J. 831 zum ersten Male auf. Heut’ zu
Tage noch ist die. dortige Pfarrkirche dem h. Bischofe Sulpitius geweiht.
Laut der vorigen Urkunde vom 9. Juni 831, war nur eine cur(is, ein Hof, und keine plebes *)
(Kirche) in Nezudre. Fünfzig Jahre später finden wir schon eine plebes in Nuzadres, auch „in
Zuderes” geschrieben. Diese Kirche gehörte, wie auch das Kloster zu Tuberis (S. 90), und die Kirche
(plebes) in Vinomna, und Flums bei Sargans, zu den Eigengütern K. Karl’s des Dicken, welche er seinem
Erzkanzler, dem Bischof Liutward von Verecelli, auf lebenslang überliess. Nun wurden sie im Austausche
gegen churische Besitzungen zu Schlettstadt, Kinsheim, Breitenheim und Winzenheim im Elsass der Kirche
der h. Maria (d. i. dem Bisthum) zu Chur am 5. Jänner 881 *) zu ewigem Besitze überlassen, und dieser
Tauschvertrag von K. Arnulf ddo. Regensburg am 22. Jänner 888 bestätiget.
Von den Orten Tuberis und Vinomna wollen wir später mehr reden.
In der ersten Urkunde, deren Original nicht mehr vorhanden ist, erscheint — soviel ich weiss —
zum ersten Male der Name in ualle Trusiana plebem in Zuderes, und zwar nur bei diesem, nicht
aber bei den vor ihm genannten beiden Orten, es heisst: „monasterium Tuberis — alque in
uuinomna cum appendieiis suis et in ualle Trusiana plebem in Zuderes (sie) cum appendietdis
suis ete. eidem sancte marie ecelesie perpetualiter possidenda conferimus” *). Daraus folgere ich, dass
damals Tufers und Vinomna (d. i. Rankweil) noch nicht zur Vallis Trusiana oder Drusiana gerech-
net wurden.
Pludenz, oder wem es gefällt Bludenz, erscheint nebst der Kirche des h. Martin zu Schams,
zuerst in einer Urkunde K. Otto’s I. ddo. Quedlinburg 8. April 940, laut welcher er dem Bischof Waldo 1.
als Ersatz der Verwüstungen der Saracenen auch die Kirche — „Eeelesiam in ualle drusiana in loco
plutenes nuncupato sitam’’ überlässt mit der Bedingung, dass nach dessen Tode (+ 949) die Einkünfte
dem Bisthume zufallen sollen *). Auch übte später das Domcapitel zu Chur das Patronatsrecht zu Bludenz,
desgleichen über die acht Pfarreien im Montavon aus , welche Filialen von Bludenz waren. Bludenz war
der Hauptort im eigentlichen Walgau, in valle Drusiana.
Zur selben Zeit am 7. April 948 schenkt K. Otto I. dem Priester und Abte und nachherigen Churer
Bischofe Hartbert aus Verehrung des h. Florin zu Remüs im Unterengadin von seinem Eigen die Kirche
zu Nenzing nebst Gütern und Leuten zu Uinomna, d.i. zu Rankweil. Es heisst nämlich in der Urkunde:
Harberto (sic) in comitatu Herimanni ducis rehzia nuncupalo. quasdam res iuris nostri. ob amorem dei
suique sanctissimi confessoris florini in proprietatem concessimus. id est in valle drusiana in villa
nantzigus ececlesiam cum decimis suis et uniuersis intrinsecus et extrinsecus iuste legitimeque ad
eandem pertinentibus. Insuper etiam in wico Uinomna mansam I quam soluanus inhabitare videtur
ipsumque soluanum ceterosque iuris nostri famulos — — — — filiosque eorum que nostre regalis pote-
statisesse noscuntur. terras quoque in marchis et in terminis prenominate wille Virnomne: = —— 7
ab heredibus censualibus derelictam — — — nostreque potestati adiunetam etc. Nach Herrn von Mohr’s
1) Plebes, ecclesia parochialis, baptismalis ; ital. pieve. _
2) In des Freih. v. Hormayr sämmtl. Werken. Bd. II. Urkundenbuch N. IV unrichtig am 4%. Jänner 880. Cf, Böhmer regest. Karol. Nr. 1023.
3) Nach dem Cod. diplomat. bei Theodor v. Mohr S. 47, Nr. 30, der wie Böhmer Regest. Karol, Nr. 922 mit dem 5, Januar 881 datirt
4) Eichhorn episcop. Cur. p. 49 et in Cod. probat. p. 23. Nr. XVI; v. Mohr Cod. dipl. p. 66. Nr. 44,
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