Volltext: Beiträge zu einer kritischen Geschichte Vorarlbergs und der angrenzenden Gebiete besonders in der ältesten und älteren Zeit

und der angrenzenden Gebiete, besonders in der ältesten und älteren Zeit. 
147 
remedium et salutem anime predicti dni nri et patris Wal. de Vatz tres solidos Mercedis in grano et 
XV. caseos annuatim’” ete. 
Johann erscheint nach von Salis-Seewis II, 81, urkundlich am 13. December 1299, und mag bald 
darauf gestorben sein. Donat der Letzte, Freiherr *) von Vatz, in Unruhen und Fehden aufgewachsen, 
war gegen seine Unterthanen mild, gegen seine Feinde verschlagen, gewaltthätig und grausam. Diese 
haben besonders nach dem Siege, den er über das Kriegsvolk des Churer Bischofs Rudolf Grafen von 
Montfort - Feldkirch im Jahre 1323 bei Filisur erfochten , voll Hasses ihn zum ruchlosesten Unmenschen 
entstellt und als rhätischen Ezzelino gebrandmarkt*). Er starb zwischen den Jahren 1330 und 1335. In 
dem starkbeschädigten Indulgenzbriefe, ddo. Avignon am 8. Juli 1335, für die Kirche zu Thavaps (Davos), 
sind noch die Worte zu lesen: „Et qui pro dom. Donato comite (?) de Vatz et Gwota eius uxore et 
eorum liberis et pro fratre Vlrico de Mayenveld ord. Premonstr. presentium impetratore orauerint ete.” 
S. Karl Wegelin’s Regesten der Benedietiner-Abtei Pfävers. Chur 1850, Nr. 149, 
Nun folge eine auf diese Daten basirte. neue Stammtafel dieser mächtigen Dynasten v. Vatz. 
(Siehe Beiblatt.) 
Nach dieser längeren genealogisch-historischen Erörterung über die Herren v. Vatz, werde ich zu 
den Personen, die den Davoser Lehenbrief von 1289 ausgestellt haben , zurückkehren und sie in der 
Ordnung besprechen, wie sie im Eingange der Urkunde (S. 139), auf einander folgen; daher zuerst: 
A. Hugo, Grafen von Werdenberg. Diesen Hugo halte ich für den kriegsmuthigen Huglin, 
auch der Einäugige genannt. Sein Vater Hugo II. °), kaufte vom kinderlosen Berthold, Grafen von Heili- 
genberg, mit Genehmigung K. Rudolf’s I., ddo. Wien am 22. Mai 1277, dessen Besitzungen, ward Landvogt 
in Oberschwaben und starb um 1280; seine Mutter war eine von Vatz, angeblich Schwester Walther’s V, 
(vgl. v. Vanotti, S. 226), somit Hugo IIL., Graf von Werdenburg und Heiligenberg, dessen Neffe und Vetter 
der beiden jungen Herren von Vatz. Er steht voran, weil er an Jahren älter war, auch die Mitvormund- 
schaft über seine unmündigen Vettern führen, und wahrscheinlich von seiner Mutter her Antheil an von 
Vatzischen Gütern und Rechten haben mochte. 
B. Johannes und Donat, Gebrüder, sind unbestreitbar Söhne Walther’s V. 
C. Wer ist „Walter vnser Ohem von Vatz?” Dem Contexte nach ist dieser Walther Oheim 
sowohl der jungen Gebrüder von Vatz als auch des Grafen Hugo , da sie alle versippt sind. Dürfte dieser 
Walther, den wir den Sechsten nennen, nicht ein Nachkommen Marquard’s oder Rudolf’s II. von Vatz sein, 
somit einer von Vatzischen Nebenlinie angehören und daher in der Urkunde zuletzt stehen? Im 1. Artikel 
dieses Lehenbriefes ist die Rede von „ynserm Ohem dem seligen Herrn Walther von Vatz,’’ d. i. von 
Walther V., der des Grafen Hugo mütterlicher und Walther’s VI. von Vatz väterlicher Oheim sein kann. 
Bei dem Ausdrucke „Ohem’”” sind freilich Walther’s V. beide Söhne unberücksichtigt. — In den Artikeln 
3 und 9, heisst es sogar von lebenden „ynsere Ohmen” in der Mehrzahl, in welcher Verbindung das 
Wort Ohem wohl nur so viel als Vetter bedeuten kann. 
Nun wollen wir auch den Sachen in diesem Lehenbriefe einige Aufmerksamkeit widmen. Aus dem 
Artikel 1, geht hervor, dass schon der selige Herr Walther von Vatz, die jährliche meines Erachtens 
übermässig grosse Abgabe von 473 Käsen für das Gut zu Davös festgestellt hat. Welch blühenden Zustand 
iy Herr v. Mohr und Andere nennen die Herren von Vatz gewöhnlich Freiherren. Diesen Titel finde ich nur im Fehdebrief der Grafen 
Rudolf und Hartmann von Werdenberg - Sargans an Gubert von Salis, ddo. Sargans am 21. März 1323, wo es heisst: „vnser lieber Vetter 
Johann Donat Vry ze Vaz”, bei v. Salis-Seewis, Abtheil. IL 57, C. Mit welchem Rechte er im obigen Indulgenz-Briefe com es genannt 
wird, vermag ich nicht anzugeben. 
Cf. Joann. Vitodur ani Chronicon in Johann, Georgii Eccardi corp. historie. medii aevi. Lipsiae 1723, 1, pag. 18133 v. Vanotti’s 
Geschichte der Grafen von Montfort und von Werdenberg. Belle-Vue, 1845, S. 70 f. 
Nach meiner Zählung, da ich dessen gleichnamigen Vater, den Stifter der Werdenbergischen Hauptlinie, als solchen den Ersten nenne, 
während v. Vanotti, Tab. I, diesen den Zweiten nennt, und dessen Vater Hugo den gemeinsamen Stammvater der Häuser Montfort 
und Werdenberzg als den Ersten annimmt 
19 *
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.