Volltext: Vorarlberg und Liechtenstein

Lustenau und das übrige Rheintal. 
Hohenems schaut von drei Seiten frei und weit in die Ebene, Götzis 
birgt sich wie ein Kind, das hinter der Tür hervorschaut, hinter 
den Kummerberg, ein seltsam in die Ebene hinausgerücktes Vor- 
werk des Gebirgs. Der wie Hohenems mit einem Schwimmbad aus- 
gerüstete Ort hat zwei Schaustücke, die lieblich gelegene neue, 
doppeltürmige Kirche und die Ruine Neumontfort auf einsamem 
Felsenkegel am Eingang der Klause. Die Klause ist ein Engpass 
zwischen dem eigentlichen Gebirge und der bewaldeten Felseninsel 
des Kummerbergs. Der Bützenbach, deutlicher aber der Kummer- 
berg, scheidet von uraltersher das Vorarlberger Unter- und Ober- 
land. Im Buchenschatten wandern wir nach dem Wallfahrtsort 
St. Arbogast und grüssen in stillem Tal zuerst die Kapelle. Sie ist 
dem hl. Eligius gewidmet, der in Vorarlberg als wundertätiger 
Schützer der Pferde gilt. Ein hübscher Gedanke, dass die durch 
den menschlichen Unverstand unter aller Kreatur am meisten ge- 
quälten Pferde auch einen sich ihrer erbarmenden Heiligen haben 
sollen. 
Um St. Arbogast, das schlicht anmutige romanische Kirchlein, 
klingt die Legende von dem frommen Einsiedler, der später Bischof 
von Strassburg geworden sei. Wie ein Traum aus ferner Zeit liegt 
es in tiefem Waldesfrieden. Das Messnerhäuschen und ein länd- 
liches Gasthaus stören den Eindruck weltferner Einsamkeit nicht. 
Vielleicht kniet ein Wallfahrer oder eine Pilgerin, die dem Heiligen 
ihr Leid anvertrauen, in den Betstühlen des Vorhauses. Seine uralte 
Statue schmückt den Hochaltar, andere, die auch die Kunst ver- 
gangener Jahrhunderte bezeugen, sind der Gottesmutter, dem Apostel 
St. Jakob und verschiedenen Heiligen gewidmet. Das Kircheninnere 
selbst ist mit viel Geschmack erneuert. An den Wänden hängen 
die Votivbilder aus älterer und neuerer Zeit, sie zeigen, dass St. 
Arbogast wie St. Eligius auch ein Freund der Haustiere ist. Den 
stärksten Besuch erhält das Kirchlein am Annatag, 26. Juli, wo sich 
jedem Maler, der Volksstudien liebt, eine überraschende Fülle echtester 
Vorarlberger Genrebilder darbietet: Fromme Beter am Stein, der 
die Kniespuren des Heiligen trägt, Kreuz und Fahnen der anrücken- 
den Prozessionen, um das Gasthaus fliegender Markt und Lustbarkeit. 
Natürlich hat das von Sommerfrischlern belebte Götzis auch 
sonst noch manchen schönen Punkt,.so die Spitze des Kummerberges, 
668 Meter, von der man wie von einer Kanzel das weite Rheintal 
(N
	        

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