Dornbirn, Stadt und Umgebung.
sich, mit Ausnahme der Marktstrasse, an der sich die Häuser
geschlossen aneinander reihen, nach der überkommenen Bauart der
freistehenden Gebäude weiter. Am Kirchplatz erhebt sich die Pfarr-
kirche zu St. Martin, die Mutterpfarre von Dornbirn. Sie ist mit
herrlichen Fresken von Plattner, einem der hervorragendsten Ver-
treter der Cornelianischen Schule, und Bildern der vorarlbergischen
Künstler Kaspar Rick und Professor J. H. Rhomberg in München
geschmückt. Das rote Haus neben der Kirche bietet den Typus
eines alt rheintalischen Hauses, mit ihm haben sich in Dornbirn
mehrere Gebäude erhalten, die Denkmäler eines bodenständigen
Stils sind. Im Sitzungssaale des Rathauses sind die Porträts alter
Landammänner und Bürgermeister von Dornbirn bemerkenswert.
Kunstfreunde werden sich, auch durch einen Gang auf den Friedhof
im ersten Bezirk belohnt fühlen, er fesselt mit Denkmälern italieni-
scher, deutscher‘ und einheimischer Meister, unter welch letztern
namentlich der verstorbene Georg Feurstein von Reute bedeutend
erscheint. Eine Sehenswürdigkeit ist auch die St. Leopoldskirche
im zweiten Bezirk, ein Bau nach den Plänen des Dombaumeisters
Riedl in München, mit schönen Malereien und guter Orgel.
Der grossen Bevölkerungszahl entsprechend, besitzt Dornbirn
drei Pfarrämter und eine Expositur, diese im vierten Bezirk, mit
den dazu gehörenden Kirchen und vielen Kapellen, ferner zwei
Klöster, das eine im ersten, das andere im vierten Bezirk. Sein
grösster Stolz aber sind seine Schulen, so die k. k. Staatsoberrealschule
mit sehenswertem Gebäude, und die k. k. Stickereifachschule. Daran
reihen sich die kommunalen Schulen: die Volksschule mit insgesamt
17 Abteilungen, die gewerbliche Fortbildungsschule im ersten Bezirk,
die durch eine private Fortbildungsschule ergänzt wird, eine Mädchen-
fortbildungsschule, die von einem Verein für Mädchenfortbildung ge-
pflegt wird, die von der Gesellschaft der Musikfreunde unterhaltene
Musikschule und die von Herrn Viktor Hämmerle gegründete Koch-
und Haushaltungsschule. Zu den Schulen gesellen sich als öffent-
liche Anstalten: das Schwimmbad von F. M. Hämmerle, je eine
Lesehalle im ersten und dritten Bezirk, jene vom Leseverein, diese
von Herrn Viktor Hämmerle gegründet, der Tennisplatz, eine Schöp-
fung des Herrn Otto Hämmerle, zwei Spielplätze und die vom kon-
stitutionellen Verein geschaffene öffentliche Bibliothek.
Daraus erhellt bereits, dass Dornbirn ein reges, vesellschaft-
Gr