Der hintere Bregenzerwald.
geht sie hinein nach Bezau,
dem Hauptort des Tales, Las-
sen wir aber den Zug, in der
Landschaft des Dörferdreiecks
Box, Schwarzenberg, Andels-
buch lohnt sich das Fusswan-
dern.
Über die Brücke bei der
Kirche von Egg führt eine
SS leicht ansteigende Strasse an
SEN Gehöften und einer Sägemühle
vorbei nach Schwarzenberg. Das Dorf liegt von der Ach bis zur
Waldbraue der Berge empor freundlich in die Morgensonne zer-
streut. Frohes Leben herrscht in den grossen, behäbigen Land-
gasthäusern, Sommergäste wandeln durchs Gelände in den Schatten
des Ammannswäldles hinab, Touristen steigen zu Berg. Von Schwarzen-
berg geht über den Pass der Lose, 1248 Meter, die nächste Ver-
bindung des Bregenzerwaldes mit der Stadt Dornbirn, nach Alber-
schwende führt der Lorenapass, 1090 Meter; der bevorzugteste Aus-
flug ist aber das 1462 Meter hohe Hochälpele, an dessen Gipfel eine
einfache Schutzhütte steht. Erst die weissen Gipfel der Bündner- und
Glarneralpen setzen der Aussicht des Hochälpele die äussersten
Marken.
Um Schwarzenberg selber schwebt ein Hauch unvergänglicher
Poesie; er umspielt die geniale, liebenswürdige Gestalt der Malerin
Angelika Kauffmann. Ihr Vater, der Mater Johannes Kauffmann,
gestorben 1782, war ein Schwarzenberger ; die Tochter wurde ihm 1741
in Chur geboren und verlebte mit dem seinen Aufträgen nachziehenden
Künstler die erste Jugend an den Gestaden des Comersees. Als
sie aber eben zum jungen Mädchen heranreifte, rief Schwarzenberg
Johannes Kauffmann in die Heimat, damit er die Kirche mit
Werken seiner Kunst schmücke. Während er mit der Ausmalung
des Gewölbes beschäftigt war, malte die Tochter die Stationen
und Apostel an den Seitenwänden des Gotteshauses, eine Jugend-
arbeit, die später zum grossen Schmerz der Künstlerin von der
ungeschiekten Hand eines Restaurateurs ziemlich verdorben wurde.
Obgleich ihr Aufenthalt im Heimatsdörfchen nur etwa ein Jahr
dauerte und ihr ferneres Leben voll künstlerischer Erfolge und