Volltext: Vorarlberg und Liechtenstein

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Der hintere Bregenzerwald. 
N mild Geländ, jedoch von der Viele des Volks wol ge- 
Yanzt, hat viel Vieh und Molken, sonderlich erzeugt 
:ess Land viel Flachs, daher ernährt es sich meistenteils 
mM. nen, sıe heissen ihre Meitlin und Jungfrauen ihrer Sprach 
nNaCc. ımelgen, es hat schön, stark und viel Volk, das rauh lebt 
und gleichwohl nicht arm ist, hat viel nützliche Alpen, ist reich an 
Wildpret, Hirschen, Gamsen, Orhahnen, Hasel- und Schneehühnern. 
Diess Land erkennet für ihre Obrigkeit die österreichische Herrschaft 
Feldkirch, sonst aber sind sie privilegiert und befreit, da sie alle 
hohe und niedere Obrigkeit, wie auch alle Bänne und Bussen selbst 
haben, auch eine schöne Freiheit von Grafen Rudolf von Montfort- 
Feldkirch, als er die Herrschaft Feldkirch an Herzog Leopold von 
Österreich verkaufte.” — So gibt Hans Georg‘ Schlee in seiner 
Emserchronik vom Jahr 1616 die Schilderung des hintern Bregenzer- 
waldes. 
An der alten Beschreibung stimmt auch in der Gegenwart 
noch manches, die Wohlgebautheit und Schlichtheit des Volkes, die 
grosse volkswirtschaftliche Bedeutung der Viehzucht, der Wildreich- 
tum der Forste, auch das heimelige Surren des Spinnrads geht noch 
durch das Winterleben des von etwa zehntausend Seelen bevölkerten 
Innerwaldes. Wesentlich anders sind nur die politischen Verhält- 
nisse geworden, die frühern Vorrechte des innern Waldes sind 
gefallen. 
Helle und licht bis an die Spitzen alpengrüne Berge, an denen 
Senn- und Viehhütten stehen, lacht uns die weit aufgeschlossene 
Muldengegend von Egg entgegen. Das Dorf selber ist ein stattlicher, 
sauberer Ort mit hübschen Häusern und 1700 Einwohnern, eine be- 
liebte Sommerfrische, die für ihre Gäste ein schönes Schwimmbad und 
angenehme Promenadenwege zu reizenden Standpunkten, z. B. dem 
Pfänderblick, angelegt hat. Die romantischeste Stelle ist bei der
	        

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