Volltext: Vorarlberg und Liechtenstein

Bregenz, die Seelandschaft und der Pfänder. 
Münster von Konstanz, das mit den Bergen des Hegaus aus blauer 
Ferne taucht, hinüber zu den dörferbesäten Appenzeller Bergen 
oder zur Wallfahrtskirche Maria Bildstein auf schmucker Höhe des 
vorarlbergischen Bergrandes. Vor allem fesselt der jähe Blick auf 
die Rheinebene. Unmittelbar am Fusse des St. Gebhardsberges liegt 
St. Gallenstein, aus dessen ehemaliger Kapelle ein verstümmeltes 
Steinbild des hl. Gallus bei dem Landsitz Babenwohl am Wege zur 
Stadt steht. Südlicher sonnt sich die ehemalige Klosterstätte Kennel- 
bach, jetzt ein von reichem Grün umwogter Industrieort an der aus 
ihrer Bergschlucht in die Rheinebene strömenden Bregenzerach, 
Jenseits des Flusses am Fuss des Steussberges erschimmern das alte 
Wolfurt und etwas in die Rheinebene vorgeschoben inmitten frucht- 
barer Felder und üppiger Obstwäldchen das liebliche Lauterach, 
an den Quellen des krystallhellen Baches gleichen Namens. 
Vom Gebhardsberg kann man entweder zu der neuen hoch- 
romantischen Strasse absteigen, die von Bregenz nach Langen an 
der Bregenzerwaldbahn und weiter zur bayrischen Grenze bei Neu- 
haus führt oder auf lauschigem Waldpfad und an Nagelfluhhöhlen 
vorbei unmittelbar zu dem Bergdörfcehen Fluh emporwandern, das 
am Weg von Bregenz auf den Pfänder liegt. Der Pfad, der von der 
Stadt auf die berühmte Aussichtswarte führt, geht mit wachsender 
Aussicht an der Schiessstätte Berg Isel vorbei waldschattig nach 
Fluh. Das Bergdörfchen ist eine überraschende, von Sommergästen 
belebte Idylle auf sonniger Hochterrasse über der jähen und tiefen 
Waldschlucht der Bregenzerach. Es schaut auf wilde frischgrüne 
Pracht. auf das von Schluchten zerrissene, mit weissen Wohnstätten ge- 
sprenkelte Land bis zu den Felsbergen des hintern Bregenzerwaldes, 
Das Dörfchen Fluh scheidet den Weg von Bregenz auf den 
Pfänder in zweimal dreiviertel Stunden. Jede Wendung der Strasse 
höher hinan hat ihre eigenartige Aussicht, hier auf die in der Senk- 
rechten liegenden roten Turmdächer von Bregenz, dort auf das 
schwanenweiss aus blauer Flut tauchende Lindau und auf die er- 
glänzenden schweizerischen Hafenpunkte. Am Gipfel liegen zwei 
Berggasthöfe, der eine in einer Einsattelung, der andere am Hang. 
Darüber ragt die 1064 Meter hohe Nagelfluhkuppe, und um sie 
klettern die letzten, wetterzerzausten Waldbäume., 
Frei holt die Seele in dem reichen Licht, das die Warte um- 
spielt, die Bilder der weiten Gotteswelt ein. Der Gegensatz zwischen 
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