Bregenz, die Seelandschaft und der Pfänder.
krönt ist. Wenn die Legende recht
hat, dann wurde Gebhard, dessen
Geburt das Altargemälde schildert,
als Graf von Bregenz auf dem Berg
selbst geboren. Ihm zu Ehren
wallt Ende August das Land-
volk nach dem weit in die
Lande schauenden Kirchlein.
Unter der Kapelle liegen in
7 grüner Wildnis malerisch
verwittert die Trümmer des
Schlosses der Grafen von Bregenz und Montfort, von dem auch
das Museum in Bregenz einige Überbleibsel bewahrt. Nach alten
Bildern und Beschreibungen ist es eine der herrlichsten Burgen
in der Umgebung des Bodensees gewesen. Unter Hugo von Mont-
fort-Bregenz blühte um das Jahr 1400 auf der Burg der Minnegesang.
Der Ritter dichtete im Sattel, in Wald und Au, auf seiner Pilger-
fahrt ins heilige Land und besang mit Frische und Natürlichkeit
seine Liebe zu seiner schönen Gemahlin „Ment“, Clementia von Toggen-
burg, die er aber nach kurzer Ehe durch den Tod verlor:
„Von sölcher iugent
Hän ich nicht viel gehöret,
Ir sterben hat mir des muts vil zerstöret“.
Eine wohlerhaltene Abschrift des Liederbuches, in dem der
Ritter die Züchtigkeit und das bescheidene und friedfertige Gemüt
seines Weibes preist, liegt auf der Universitätsbibliothek von
Heidelberg.
Als die Schweden im Januar 1647, von Lindau herkommend,
in Vorarlberg eindrangen und Bregenz plünderten, da fiel auch die
schwach verteidigte Burg auf dem Gebhardsberg in ihre Gewalt,
und ehe sie im März dieses Jahres wieder abzogen, liess General
Wrangel, der unterdessen Lindau vergeblich belagert hatte, die Burg
durch fünf Minen sprengen. Später siedelten sich in den Ruinen
Einsiedler an, entstanden das Wallfahrtskirchlein und das über dem
Abgrund schwebende Messnerhaus, in dem jetzt eine Wirtschaft he-
trieben wird. Der über den Abgrund hinausgebaute Balkon ist
ein hochromantischer Punkt. Frei schweift der Blick über Bregenz
hinaus auf den in zarten Farbentönen spielenden See bis. zum
J. C. Heer, Vorarlberg und Liechtenstein. .
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