Das Lechtal und das Kleine Walsertal.
Am Zürsersee.
erfrischt uns der Blick auf den Stubenfall, der in jähem Sprung
und Sturz schäumend vom Flexensattel ins Felsental niedersprudelt.
Jenseits des Baches sehen wir die Spur des frühern, alten Saum-
wegs, der den Flexenpass in den Ruf grosser Lawinengefährlich-
keit gebracht hat. In der Volkserinnerung lebt namentlich das
Gedächtnis an den Lawinensturz fort, der im Dezember 1886 den
Frächter und Postboten Franz Joseph Matthias von Warth ver-
schüttete. Unter den misslichsten Umständen verbrachte er dreissig
Stunden in seinem Schneegrabe. Der
Zürsbach, in den die Lawine den Armen
hinuntergerissen hatte, führte ihm frische
Luft zu. Die in Stuben und Lech zahl-
reich aufgebotenen Hülfsmannschaften,
die mit langen Eisenbohrern den Schnee
durchsuchten, entdeckten den Verschüt-
teten, der noch die Kraft besass, die in
seine Hände gelangende Stange zurück-
zustossen und so den bereits verzweifelnden
Rettern ein Lebenszeichen zu geben. Nach
seiner Befreiung krankte Matthias noch
lange, fährt aber jetzt als Frächter auf
Winter im obern Lechtal (bei Zürs) der neuen Flexenstrasse. Vielleicht. dass
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