Das Klostertal und der Arlberg.
Das Kirchlein liegt unmittelbar über der Achse des Tunnels,
ein Schacht von 457 Metern und die Lokomotive würde empor
zum Hospiz rauchen! Wir begegnen ihr wieder, wenn wir ein
Stündchen die Kehren der Arlbergstrasse hinabwandern, in St. Anton,
das freundlich am Ostportal des Tunnels und am Ufer der frisch-
strömenden Rosanna relegen ist.
Den fröhlichen Bergwassern geben wir ein Grüssgott mit für
das Tirol, dessen Schneespitzen gewaltig im Osten von St. Christoph
stehen, aber wir selber scheiden nicht so rasch vom Arlberg. Zu
frei, zu einladend schaut die neu erbaute Ulmerhütte, ein muster-
gültiges Schutzhaus vom Steilrand der nördlichen Hochwelt auf das
Alpgelände an der Arlbergstrasse. Man erreicht sie, indem man
bei Rauz von der Arlbergstrasse linkshin gegen die Berge schwenkt,
von Stuben aus in zweieinhalb Stunden. Leicht zugänglich und
wunderschön im Angesicht der vergletscherten Bergspitzen des
Verwallgebietes gelegen, ist sie ein überaus lohnendes Ausflugsziel
für sich, sie erleichtert aber auch die Besteigung der gegen das
Lechtal hin ragenden Zinken und Zacken, des Felsgrates der Schind-
lerspitze, 2636 Meter, die man fast ohne Beschwerde erklimmt, und
der hinter ihr aufschnellenden Valugaspitze, 2811 Meter, einer Aus-
sichtswarte ersten Ranges, sowie der übrigen Berge, die auf die
Arlbergstrasse und den Flexenpass niederblicken.
Diesem Seitenpass des Arlbergs wenden wir uns nun zu, einer
der leichtesten und angenehmsten Touren Vorarlbergs. Sie führt
uns in das Grenztal des Lech, von dem aus wir auch dem letzten,
für unsere Wanderung noch übrig bleibenden Gebiet Vorarlbergs,
dem Mittelberg oder Kleinen Walsertal einen Besuch abstatten
wollen.
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