Das Montafon,
Schweizertor, das mittlere
zur Lindauerhütte, das letz-
tere von Tschagguns an
der Mittagspitze vorbei zum
Dilisunasee und
der Dilisunaschutz-
hütte der Sektion
Vorarlberg des
Deutschen und
Oesterreichischen
Alpenvereins, 2211
Meter, in grosser
Bergeinsamkeit.
Über dem träume-
rischen Seelein ragt
ernst und dunkel
44° *3ehorn, aus dem See wirft sich ein Bach in
milchweissen Streifen über eine Felsenwand. Die Dili-
sunaschutzhütte ist hauptsächlich ein Stützpunkt für den Übergang
über das Plasseggenjoch oder den Grubenpass ins bündnerische Tal
des Prättigau, für den Besuch der Tropfsteinhöhlen und die Bestei-
gung der 2824 Meter hohen Sulzfluh, deren Aussicht ebenso schön
ist wie die der nahen Scesaplana.
Indessen bleiben wir im Haupttal des Montafon und wandern
den Bergen entgegen, in deren Hintergrund wohl schon in wenigen
Jahren eine neue Fahrstrasse von Schruns bis Parthennen und bis
auf das Zeinisjoch gebaut werden wird. Beim Weiler Maura
schwillt das Tal mit dem steilen Wegstück der Fratte, die Ausser-
und Innermontafon scheidet, auf eine höhere Flächenstufe hinan.
Die Landschaft nimmt das Gepräge eines Hochgebirgstales an, das
sich auch im Stil der alemannischen Häuser kundgibt. Alle haben
den Eingang an der südlichen Flanke, die wohl der Sonne, aber
nicht dem aus Norden blasenden „Talwind“ Zutritt gestattet. Unter
die stattlichen neuern Montafonerhäuser mengen sich die braun-
gesengten, alten Blockbauten und die niedern Ziegenställe, aus denen
der Geisshirt die Tiere auf die Dorfstrasse zusammentutet.
Das Bergbild der Vallülaspitze, 2810 Meter, schaut uns entgegen,
mächtig beherrscht sie das Tal. Die zum Teil neue Fahrstrasse führt
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