Römische Altertümer im Landesmuseum.
Geschichtlicher Abriss.
© älteste Kunde, die wir von Vorarlberg und Liechten-
stein haben, geht um Bregenz, in dessen Namen eine
zeltische Ortsbezeichnung durch die Jahrhunderte her-
Uns „5 in unsere Zeit weiterklingen soll. Als die Römer 15 Jahre
vor Christus das Alpen- und Flachland bis an die Donau eroberten,
gründeten sie an der für den Verkehr so wichtig gelegenen Stätte
eine Miederlassung , von der, besonders um den Ölrain, Reste zu
verschiedenen Zeiten, und noch in unsern Tagen, aus dem Schosse
der Erde gegraben worden sind: KEisengerät und Tonwaren, In-
schriften-, Figuren- und Weihesteine. Von Brigantium, wie sich die
Römer den Namen der alten Siedelung mundgerecht machten, führte
den Bergrand entlang durch Vorarlberg und Liechtenstein die Strasse
nach Curia, Chur und über die Alpen nach Italien. Namentlich in
einigen liechtensteinischen Namen will man noch die Bezeichnung
römischer Stationen erkennen, so in dem Dorfnamen Balzers die
Bezeichnung palatiolum, d. h. kleiner königlicher Hof.
Gegen drei Jahrhunderte genoss die von den Römern unter-
worfene keltische Bevölkerung die Segnungen des Friedens und
italienischer Kultur, dann kamen die Stürme der Völkerwanderung
über sie. Die Alemannen, die im Jahr 354 von den Römern an
der Lmziensteig und in der Rheinebene blutig aufs Haupt geschlagen
worden waren. eroberten das rechte Rheinufer in anderthalbhundert-