Volltext: Vorarlberg und Liechtenstein

Der innere Walgau und seine ‚Täler. ! 
Knotenpunkt von Wegen. Drei schöne Passübergänge führen über 
den Rätikon nach Maienfeld im bündnerischen Rheintal oder See- 
wis im Prättigau; ein direkter Weg, der aus den steilen Felsen des 
Panülerschrofens ausgehauen ist, aber Kühnheit, Vorsicht, und, wenn 
man nicht ein ganz bewanderter Bergsteiger ist, einen Führer er- 
fordert, steigt auf die Scesaplana. Auch der aussichtsreiche Naaf- 
kopf, der sich in packender Grösse über dem Nenzinger Himmel 
erhebt, wird vom Gamperdonatal, meist über steile Grashalden er- 
klettert. Und auf den Passweg über das Sareiser Joch nach dem 
Saminatal haben wir bereits aufmerksam gemacht. 
Wir wenden uns nach Nenzing zurück, aber nur um wieder 
ein Seitental des Walgaues, das Grosse Walsertal, zu besuchen, das 
in der dem Gamperdonatal entgegengesetzten Richtung in die Berge 
verläuft und auf eine sanftere Tonart gestimmt ist. Seine Dörfer 
bilden die Hauptansiedelung der Walser, von denen wir Kolonien 
bereits im Laternsertal und am Triesenberg angetroffen haben. 
Sechs Jahrhunderte nun blüht das eigengeprägte Leben dieses 
Völkchens im Grossen Walsertal. Zwei Dörfer, Raggal und Sonntag, 
gehörten zur ehemaligen Reichsherrschaft Blumenegg, die aus den 
sechs Dorfschaften Thüringen, 
Thüringerberg, Ludesch, Blu- 
desch, Raggal und Sonntag 
bestand. Sie kam erst 1804 
als das letzte Glied der frühern 
vorarlbergischen Herrschaften 
an das Haus Oesterreich, ein 
Ereignis, dessen hundertjäh- 
rigen Gedenktag die Bewohner 
von Blumenegg im Sommer 
1904 mit einem reizenden 
ländlichen Fest bei der ma- 
lerischen Ruine Blumenegg 
begangen‘ haben. 
Als Ausgangspunkt für 
den Ausflug ıns Grosse Walser- 
tal, das übrigens ebenso häufig 
von Bludenz aus besucht wird, 
Bludesch, alte Kirche. dient uns die etwas einsam 
T. C. Heer, Vorarlberg und Liechtenstein. 
L2*
	        

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