Geographische Übersicht.
” meerähnlicher Stimmung, breit und gewaltig sonnt sich
'or Bodensee. Im Hintergrund seines blauen Spiegels
“Hnet sich, vom Sommerduft erfüllt, das grosse Tal, durch
e ‘ochrhein aus den Urnen der rhätischen Berge in das
Becken hernieder wallt.
Links und rechts von der mächtigen Talpforte, die bis ins Herz
des Hochgebirges offen steht, ruht der südwüärts gewandte Blick auf
hohen, hellen Berglanden, rechts auf dem mit weissen Häuserpunkten
gesprenkelten grünen Appenzellerhochland mit der Fels- und Wetter-
warte des Säntis, links auf der sammetigen Alpenwelt Vorarlbergs
und Liechtensteins. Von den Wellen des Bodensees und Rheins höher
und höher anschwellend, steigt die Landschaft bis zum herrlichen
Bergbild der Drei Schwestern und der eisumpanzerten Scesaplana
empor, von der ein reines, weisses Leuchten, Schneelicht des Hoch-
gebirges,. über See und Land bis tief hinein in die deutschen
Gaue geht.
Die schönen Landschaften Vorarlbergs und Liechtensteins. die
einander durch Natur, gemeinsame geschichtliche Schicksale und
die Stammverwandtschaft der Bevölkerung eng verbunden sind,
halten die Westhut des österreichischen Kaiserstaates. Mit offener
Schau über die blaue Fläche des Bodensees stossen sie, von den Ge-
birgslanden der Schweiz, Tirols und Bayerns umkränzt, an den
Hochrhein. Vom JLelsenriegel der Luziensteig an, bei der er aus
dem Bündnerlande hervorrauscht, bis zur Mündung seines ehemaligen
Laufs in den See, bildet der Rhein die Grenze gegen den Schweizer
Kanton St. Gallen. Von der alten Rheinmündung bis zu derjenigen des
Flüsschens Leiblach zwischen Bregenz und Lindau, stösst Vorarlberg
an den Bodensee, von dessen 512 Quadratkilometer Fläche Österreich
ein ideeller Teil von 16 Quadratkilometer, die malerische Bucht
von Bregenz zugeschieden ist. Einen ideellen Teil, sagen wir, weil
J. C. Heer, Vorarlberg und Liechtenstein.