Feldkirch, Stadt und Rahmen.
Linden- und Ahorneinsamkeit von Mariagrün. Sie erschliesst den
stimmungsvollen Ausblick auf den innern Walgau bis gegen Bludenz.
Unwillkürlich kommt man in dieser Idylle ins Pläneschmieden, ein
schönes Ziel lockt mehr als das andere, und wer die Wahl hat, hat
auch die Qual. Jenseits der Ill grüsst lieb und freundlich Übersaxen,
diesseits Amerlügen, die vielgepriesene Hochaltane von Frastanz
am Eingang des Saminatales. Und hier und dort hat Sommer-
frischeleben seine fröhlichen Banner gepflanzt.
Wandern wir aber von Feldkirch die Kunststrasse, die durch
die untere Illschlucht in die offenen Weiten der Rheinebene führt,
so geraten wir in die liebliche Hügellandschaft des obern Schellen-
bergs, vielleicht in das ländliche Bad Nofels, dessen Ruf durch eine
altbekannte Schwefelquelle begründet ist, oder empor auf die jetzt
dem: Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich - Este gehörende
Ruine Tosters, einem Schlosse, das im Appenzeller Krieg gebrochen,
nur noch als düsterer Turm in den tiefen Frieden der Landschaft
schaut. Bei der altehrwürdigen Korneliuskirche unterhalb der Ruine
rasten wir unter einer mehr denn tausendjährigen Eibe, die zu
den merkwürdigsten Bäumen Oesterreichs zählt.
Der grelle Pfiff der Lokomotive weckt uns aus der Träumerei
unter dem Schattendach des greisen Baumes. Sie braust hinüber
ins Fürstentum Liechtenstein. Dieses Prachtländchen ist von Feld-
kirch, das auch mit der Schweiz vortreffliche Verbindungen besitzt,
so leicht zu besuchen, dass es sich wirklich nur um einen Ausflug
handelt. Da sind wir schon auf dem Weg!
Feldkirch, Schattenburg: Schlosshof.
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