Feldkirch, Stadt und Rahmen.
edelster Schrein ist die spätgotische Pfarrkirche,
das 1478 geweihte Meisterwerk des Baumeisters
Hans Sturm. Ihr wundervolles Kanzeldach und
der aus Sandstein kunstvoll gehauene Kanzelfuss,
die von einem ehemaligen Sakramentshäuschen her-
rühren, ebenso die „Verwandtschaft Christi“, ein
reichgegliedertes Holzbild werk, dann ein herrlich
geschnitzter, goldstrotzender Marienaltar von J. Rud-
hart, reden von der hochausgebildeten Kunst des
anfangenden 16. Jahrhunderts. Zu der Plastik ge-
sellt sich mit einer herrlichen Kreuzabnahme auf
dem St. Annenaltar die religiöse Malerei jener Zeit.
Auch in den andern Gotteshäusern, sowie auf dem
seit dreieinhalb Jahrhunderten im Gebrauch ste-
henden Friedhof der Stadt und im Rathaus gibt
es mancherlei Denkmäler der Kunst älterer und
neuerer Zeit, in der Ratsstube namentlich kostbare
Schnitzereien, auf der altehrwürdigen Schiessstätte
geschichtlich merkwürdige Scheiben.
Wälder, Klüfte und Berge bilden den Natur-
rahmen Feldkirchs. Ein leichter Spaziergang führt
in die untere Illschlucht. Wie stehen da stimmungs-
reich uralte Häuser und Hütten an den schäumen-
den, strudelnden Wassern. Durch die Kulissen
der mächtigen, grauen Felswände, zwischen denen
der Fluss drängt, blickt man in die Sonnenhelle
des Rheintales wie in eine andere Welt. Über der
Schlucht winkt linkerseits der Margaretenkapf, eine
der Aussichtshöhen der Stadt. Da umfängt uns
Schlachtengedenken. Bei der Margaretenkapelle und
einem turmartigen Hause tobte 1799 der Kampf
der Feldkircher und Vorarlberger Schützen gegen
die Franzosen. „Diesen Denkstein weiht seinen
heldenmütigen Söhnen, welche hier am 22. und 23.
März 1799 vereint mit Oesterreichs tapfern Kriegern
unter General Jellacich gegen Massenas Übermacht
siegreich‘ kämpften; das dankbare Vaterland. Er- Kamel fader-Pfarskirche
richtet 1855.“ So meldet eine Inschrift. zu Feldkirch.
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