Volltext: Direkte Demokratie in Liechtenstein

Stimmbeteiligung bei Volksabstimmungen 
bewegen. Bei der Parolendifferenz können Abstimmungen mit einheit- 
lichen Parolen der beiden Grossparteien zusammengefasst werden (über 
70 Prozent überwiegende Empfehlung oder Ablehnung), alsdann unein- 
heitliche, einseitige, aber nicht neutralisierte Parolen (18 bis 70 Prozent 
überwiegende Empfehlung oder Ablehnung) und schliesslich gegensätz- 
liche oder gar keine Empfehlungen der Grossparteien und damit neu- 
tralisierte Parolen (bis 18 Prozent überwiegende Empfehlung oder Ab- 
lehnung).6°! 
Bei den Medienbeiträgen zu den Abstimmungen werden drei Grup- 
pen gebildet: solche mit weniger als 20 Medienbeiträgen, solche mit 
20 bis 50 Medienbeiträgen und solche mit über 50 Beiträgen in einer der 
beiden Landeszeitungen. Die Medieninhaltsanalyse deckt nur den Zeit- 
raum von 1985 bis 2015 ab, somit also 49 Abstimmungen.®2 
Im Falle der Abstimmungsparolen und der Knappheit des Resulta- 
tes zeigt sich in der Kreuztabellenanalyse kein signifikanter Zusammen- 
hang. Anders sieht es bei den Medienbeiträgen aus: Geringe Medienre- 
sonanz einer Abstimmung ist mit einer geringen Stimmbeteiligung asso- 
ziiert und umgekehrt (Abbildung 27).°3 
Die weiter oben formulierte Frage, ob dies kausal mit der Medien- 
berichterstattung oder der sachpolitischen Bedeutung der Abstimmung 
zusammenhängt, bleibt allerdings unbeantwortet. Tatsächlich dürfte es 
sich um sich wechselseitig verstärkende Effekte handeln. 
  
601 Tatsächlich bewegen sich die Werte zwischen 81,7 und 100 Prozent in der ersten 
Gruppe, zwischen 18,4 und 60,8 Prozent in der zweiten Gruppe, zwischen 0 und 
8,76 Prozent in der dritten Gruppe. 
602  Esist plausibel, dass die Zahl der Beitráge in den beiden Landeszeitungen Liechten- 
steiner Vaterland und Liechtensteiner Volksblatt nicht stark voneinander abweicht. 
Aus forschungsókonomischen Gründen wurden hier nur die Beitráge im Liechten- 
steiner Vaterland erhoben. 
603 Dieses Ergebnis wird auch in einer Regressionsrechnung bestátigt. Die Kampagnen- 
intensitát zeigt als einzige der drei unabhángigen Variablen einen hochsignifikanten 
Einfluss. Das korrigierte R-Quadrat betrágt hohe 0.407 und steigt sogar noch, wenn 
die beiden anderen Variablen (Parolendifferenz und Knappheit) aus der Gleichung 
entfernt werden. 
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