Faktoren von Erfolg und Misserfolg
Tabelle 51: Erfolg der Parteien bei Abstimmungsempfehlungen, 1919 bis 2015
Empfehlung FBP VU FL DU
Empfehlung 21 x Erfolg 22 x Erfolg 6 x Erfolg 1 x Erfolg
auf Annahme 20 x Misserfolg 19x Misserfolg 6 x Misserfolg
Empfehlung 15 x Erfolg 19 x Erfolg 4 x Erfolg
auf Ablehnung 3 x Misserfolg 6 x Misserfolg 3 x Misserfolg
wurden, an der Volksabstimmung jedoch scheiterten. Wenn aber eine
Volksabstimmung indirekt auch zu einer Auseinandersetzung zwischen
den Parteien wird, kommt der Parteieneffekt zum Tragen. Da aber die
Stimmenanteile der beiden Grossparteien bei Landtagswahlen meist
relativ ausgeglichen sind, neutralisieren sich Abstimmungsempfehlun-
gen der beiden Grossparteien weitgehend.
6.5.2 Erfolg der einzelnen Parteien
Die Erfolgsrate der einzelnen Parteien weicht nicht stark voneinander
ab. Bei der FBP steht 21-maliger Erfolg im Falle einer Annahmeempfeh-
lung einem Misserfolg in 20 Fällen gegenüber, während bei der VU die
Bilanz mit 22 zu 19 etwas positiver ausfällt. Bei der FL halten sich Erfolg
und Misserfolg die Waage (6 zu 6), DU war mit ihrer bisher einzigen
Abstimmungsempfehlung erfolgreich.
Im Falle von Ablehnungsempfehlungen operierten die Parteien er-
folgreicher. Die FBP empfahl 15 Mal erfolgreich eine Ablehnung, 3 Mal
ohne Erfolg. Bei der VU steht das Verhältnis 19 zu 6, bei der FL 4 zu 3.
6.5.3 Unterschriftensammlung und Abstimmungserfolg
Formal betrachtet ist es unerheblich, wie viele Unterschriften bei einem
Referendum oder einer Initiative gesammelt werden, solange das erfor-
derliche Unterschriftenquorum erfüllt wird. Wir sind aber der Frage
nachgegangen, ob sich der Erfolg bei der Unterschriftensammlung im
Abstimmungsergebnis widerspiegelt. Da sich die erforderliche Zahl an
Unterschriften im Verlauf der Abstimmungsgeschichte mehrmals verän-
dert hat, beziehen wir uns bei den gesammelten Unterschriften auf den
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