Abstimmungsoerbalten und Abstimmungsresultate: ein Gemeindevergleich
Tabelle 41: Überdurchschnittliche Zustimmung zu Vorlagen in beiden Berg-
gemeinden im Vergleich zum Landesergebnis, 1919 bis 2015 (chronologisch
geordnet; N=15; in Prozentpunkten)
Jahr Vorlage Art Triesenberg Planken
1927 Bautätigkeit Initiative +23.44 44.91
1947 Saminawerk Landtagsbegehren 44.38 49.04
1952 Alters- und Hinterlassenen-
versicherung Landtagsbegehren 423.56 48.7
1965 Familienzulagen Initiative 415.19 414.90
1968 Frauenstimmrecht Landtagsbegehren
(Konsultativ) +12.76 +15.74
1970 Finanzausgleich Initiative +20.17 +12.39
1973 8% -Sperrklausel Landtagsbegehren 44.63 412.12
1989 Kontrolle Justizverwaltung Initiative 45.28 46.94
1992 Sperrklausel Initiative +1.74 +4.24
1993 Landtagsgebáude und
Regierungsviertel Referendum 41.80 412.70
2005 Schwangerschaftsabbruch
und Sterbehilfe Initiative 44.96 +1.40
2009 Mobilfunk Initiative +4.50 +0.73
2010 Industriezubringer Schaan Referendum +6.27 +5.33
2014 Pensionskasse «Win-Win-90» Initiative +3.08 45.32
2014 Pensionskasse «Win-Win-50» Initiative 42.81 +6.28
Einzig die Abstimmung über den Finanzausgleich weist dabei einen en-
gen Zusammenhang mit spezifischen Interessen der Berggemeinden auf.
Unter den Vorlagen, die in Triesenberg und Planken stärker ver-
worfen wurden als im Landesdurchschnitt, gab es nur eine Vorlage, die
in beiden Gemeinden mehr als 10 Prozentpunkte weniger Zustimmung
fand als im Landesdurchschnitt. Dies betrifft den Gegenvorschlag des
Landtags zum Finanzausgleich 1970, also wiederum eine Vorlage, die
für die Berggemeinden sehr relevant war. Ganz knapp an die doppelte
10-Prozent-Abweichung reichte auch die Abstimmung über das Jagdge-
setz 1985, welches aufgrund eines Referendums durchgeführt wurde. In
Triesenberg lag die Zustimmung mehr als 20 Prozent unter dem Landes-
durchschnitt, in Planken etwas weniger als 10 Prozent.
Es zeigt sich, dass der Status als Berggemeinde das Abstimmungs-
ergebnis kaum beeinflusst. Ausser beim Finanzausgleich lässt sich kaum
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