Praxis der direkten Demokratie
Abbildung 16: Differenzen der Abstimmungsergebnisse zum Landesergebnis
in den Gemeinden, Mittelwerte in drei Perioden (absteigend sortiert nach
Grösse der Abweichung im Mittelwert aller Jahre; 1919-2015; N=105; in Pro-
zentpunkten)
30
25
+
20
+
15 —m *
= m + * +
10 +. an —> +
+
5 A A— AH m E |
0
> So x a^ uve uo cu PS s & >
NE e ev qv S OU EE ds e SS 2
S S SU AY KF FF FE N S &
N x Sa FT SP OS GS S S E
ST e e N
@ 1919-1944 mM 1945-1984 A 1985-2015
Quelle: Amtliche Abstimmungsresultate. Eigene Berechnungen.
In Tabelle 37 sind Gemeindeabweichungen vom Landesergebnis von
mehr als 30 Prozent aufgeführt. Es zeigt sich, dass die Mehrheit der
extremen Abweichungen (16 von 24 Fállen) in der Zeit vor dem Zweiten
Weltkrieg vorkam, als die innenpolitischen Auseinandersetzungen be-
sonders heftig tobten und auch zwischen den beiden Grossparteien noch
spürbare ideologische Differenzen bestanden. Dementsprechend zeigen
sich starke Abweichungen insbesondere in Gemeinden mit klarer par-
teipolitischer Práferenz, sodass abweichende Abstimmungsempfehlun-
gen der Parteien im Abstimmungsergebnis zur Geltung kamen. In der
Zeit nach 1984 gibt es lediglich 1985 in Planken eine Abweichung von
mehr als 30 Prozent vom Landesergebnis: Dort wurde stark überdurch-
schnittlich einer Gleichberechtigungsvorlage zugestimmt. Ferner zeigt
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