Volltext: Direkte Demokratie in Liechtenstein

6.3 
Hauptkonflikte innerhalb 
der Themenschwerpunkte 
In den folgenden Abschnitten werden separat für jeden Themenschwer- 
punkt die wichtigsten Konfliktpunkte herausgearbeitet. Die Kapitelan- 
ordnung orientiert sich dabei an der Zahl der Volksabstimmungen zu 
den jeweiligen Themenbereichen, beginnt also mit dem Themenkom- 
plex, zu welchem am meisten Abstimmungen durchgeführt wurden. Die 
Ausführungen beschránken sich jeweils auf Fragestellungen und Ausei- 
nandersetzungen, soweit sie im Kontext der Volksabstimmungen stehen. 
6.3.1 Wahlrecht, Politische Rechte 
6.3.1.1 Wahlsystem und Sperrklausel 
Das Wahlrecht und die politischen Rechte waren in der Vergangenheit 
häufig sehr umstrittene Themen, welche die Innenpolitik über lange Zeit 
mitprägten. In den 1930er-Jahren tobte ein heftiger Parteienstreit über 
das Wahlsystem, in welchem vonseiten der Opposition der Wechsel vom 
Majorz- zum Proporzsystem gefordert wurde. Mehrere Volksabstim- 
mungen aufgrund von Initiativen begleiteten diesen Prozess, beginnend 
mit der Initiative der Christlich-sozialen Volkspartei zur Einführung des 
Proporzwahlrechts 1929/1930, die in der Volksabstimmung mit über 
60 Prozent abgelehnt wurde.** Erfolgreich war hingegen die Landtags- 
vorlage von 1932, welche faktisch als Konsultativabstimmung durchge- 
führt wurde. Das Volk sprach sich mehrheitlich mit 54,9 Prozent Ja- 
Stimmen für ein neues Verfahren zur Umsetzung der in der Verfassung 
  
454 LILA RE 1930/1014; SgZg 1929/5S; SgZg 1930/1ff. Geiger 1997, Bd. 1, S. 306—309; 
Korfmacher 1999, S. 235-238 
381
	        

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