Verweise kann so auch ein Name, der nicht auf der Karte zu finden ist, ohne grossen
Aufwand lokalisiert werden. Namen, die ganz oder teilweise auf dem Territorium
des Kantons Graubünden (Gemeinden Maienfeld und Fläsch) liegen, erhalten in
derselben Rubrik den Vermerk «GR» bzw. «Teils GR». Gleichlautende Namen
(z.B. Winkel in Balzers und Winkel in Mäls) werden durch hochgestellte Ziffern
gekennzeichnet, damit keine Verwirrungen auftreten. Auf der Karte scheinen diese
Ziffern jedoch nicht auf.
Schreibung der Flurnamen
Am meisten Anlass zu Diskussionen gab und gibt sicherlich die Schreibung der
Flurnamen.
Wir haben uns an die Regeln gehalten, die in den nunmehr bereits erprobten
offiziellen Weisungen für die Erhebung und Schreibweise der Lokalnamen im Für-
stentum Liechtenstein angegeben sind. Beschäftigt man sich systematisch mit der
Problematik der Mundartschreibung, stösst man unweigerlich auf Fälle, in denen
man Entscheidungen auf die eine oder andere Seite zu fällen hat. So trifft man
beispielsweise in Balzers für romanische Namen, die dieselben Mundartlaute enthal-
ten, nebeneinander verschiedene eingebürgerte Schreibungen, so z.B. Prafatell,
Iratell, Anell, jedoch Pädergross und Prär. Wir haben uns entschlossen, das &, das in
allen diesen Fällen gesprochen wird, jedoch nur bei Pädergross und Prär bisher auch
mit ä geschrieben wurde, in der Schreibung durch ein e auszudrücken. Das ä haben
wir uns für das in Balzers typische breite ä (z.B. im Namen Mäls) aufgespart. Sicher
sagt man nicht Prer sondern Prär, aber man sagt auch nicht Prafatell sondern
Prafatäll, obwohl schon seit Jahren Prafatell geschrieben wird. Solche und ähnliche
Entscheide mussten aus Konsequenzgründen immer wieder getroffen werden.
Sicherlich wird es nie gelingen, alle zufriedenzustellen; wir sind aber der Meinung,
dass die positiven Aspekte einer in gewissem Sinne vereinheitlichten Schreibung
überwiegen.
Gewährsmänner
Zur Erstellung der Flurnamenliste haben wir uns auf die Auskünfte einiger Balzner
und Mälsner gestützt. Diese meist älteren Männer sind noch stark mit dem Boden
verbunden und wissen neben den Namen der Örtlichkeiten oft auch allerhand
weitere interessante Details zu berichten. In zahlreichen Begehungen und Gesprä-
chen konnten so auf manchmal unterhaltsame Art und Weise die noch gebräuch-
lichen Flurnamen der Gemeinde gesammelt und deren Geltungsbereich festgehalten
werden. Die enge Verbundenheit der Gewährsmänner mit ihrer Heimatgemeinde
garantiert nicht nur eine fast lückenlose Erfassung der Lokalnamen, sondern ebenso
eine unverfälschte Mundart. Diese Mundart wurde mittels einer phonetischen
Schrift, die es erlaubt, genau nach Aussprache aufzuschreiben, erfasst. Für ihren
unentgeltlichen Einsatz und ihr oft grosses Engagement sei folgenden Balznern und
Mälsnern ein herzliches Dankeschön ausgesprochen: