legt werden. Das war anscheinend die beste Methode für die Ermitt-
lung der Kabellänge, da der Meterpreis dieser Kabel sehr hoch gewesen
sein soll. ;
Im Winter 1970 ereignete sich in der Lawena-Druckleitung ein
Rohrbruch. Zur Schliessung des Schiebers auf Tuass-Platta wurden drei
Mann der Bergrettung aufgeboten, welche mit einem Mann vom LKW
zum Schieber aufstiegen. Da die Witterung den Einsatz eines Helikop-
ters nicht zuliess, kam es zu einem ernsten Unternehmen. Kenner dieses
Gebietes wissen, wie gefährlich es ist, das Blüemlertobel im Tiefschnee
zu traversieren. Erst neulich ereignete sich ein neuer Bruch, in diesem
Falle konnte ein Helikopter eingesetzt werden.
Ein Einsatz in Wildwestmanier war anlässlich der Hochzeit unseres
Erbprinzen Hans Adam, Die mit gleichkarierten Hemden, Schlagstöcken
and Gummiknüppeln ausgerüstete Bergrettung war eingeteilt, die Wald-
partie hinter den Häusern des Vaduzer Städtle sowie leerstehende Häu-
ser nach zweifüssigen Individuen abzusuchen. Ich weiss nicht, was pas:
siert wäre, wenn da einer nur kurz an ein stilles Oertchen ausgetreten
wäre,
Einsatz mit Namensänderung der Bergrettung. Bei einem Selbstun-
fall auf der Bendererstrasse fuhr der Lenker eines PW in den grossen
Kanal. Da Anzeichen bestanden, dass der Lenker aus dem Wagen ge-
spült wurde, rief die Polizei die Bergrettung (zu dieser Zeit bestand der
Tauchclub noch nicht). Mit Schwimmkünsten nicht gerade gesegnet,
antschied man sich für ein Gummiboot, von welchem‘ aus man dann
unter Stöcken und Wurzeln suchte. Bei einem Anlegemanöver passierte
das Missgeschick. Ein spitziger Uferstein schlitzte das Boot auf und die
guten Bergmannen schluckten bereits Kanalwasser, was ihnen den neuen
Namen «Berg- und Küstenwache» einbrachte. Der Gesuchte wurde spä-
zer nördlich der Benderer-Kanalbrücke tot geborgen.
Beim Anmarsch zu einer Rettungsübung am Augstenberg teilte uns
die Polizei mit, dass bei der sogenannten Gitzihölle ein Rind in den
Malbunbach gestürzt sei und wir sollten es heraufziehen. Gesagt, getan:
Mit zwei improvisierten Flaschenzügen und vereinten Kräften zog man
Retter und Rind herauf. Der Preis für so eine Aktion: Eine Kiste
Bier, wovon die Rettungskasse meistens nichts zu sehen bekam. Ich
müsste mich schwer täuschen, wenn noch irgendwo eine volle Flasche
stehen würde.
Eine kostspielige, jedoch gutgemeinte Aktion leisteten wir für die