Höhenfeuer und Krone
zum 15. August
Das Abbrennen von Feuern ist eine urmenschliche Angelegenheit
and diente unter anderem als Nachricht, Warnsignal und manchmal
auch als Mittelpunkt eines Versammlungsortes. Das Brennen von Höhen-
feuern will für uns in erster Linie Ausdruck der Freude sein, denn die
Feuer auf unseren Bergspitzen am 15. August sind ein nationales Zei-
chen unserer Eigenständigkeit. Sie sind auch ein lebendiges Zeichen,
wo sozusagen liechtensteinischer Boden mitfeiert und sich mitfreut am
Staatsfeiertag. Es sind dies nicht nur Feuer von uns angezündet, sondern
unsere Bergspitzen sind zu Lichtträgern und Leuchtern auserkoren. Nur
wer allein oder zu zweit auf einem Berggipfel an einem verregneten
15. August auf die Dunkelheit und das Zeichen zum Abbrennen gewar-
tet hat, wenn stundenlang Nebel kam und wieder verschwand, vielleicht
L0 Minuten vor dem Anzünden die Bergspitze noch im Nebel lag und
dann doch frei wurde oder eben im Nebel verhatrte, hatte Zeit und
letztlich auch das Gefühl, um über ein solches Feuer nachzudenken.
Wenn das Feuer im Nebel angezündet werden muss, trägt es die selbe
Wichtigkeit und Innigkeit, wie wenn es für alle sichtbar wäre.
Höhenfeuer begeistern Kinder und Erwachsene, die aktiv mitmachen
und hoffentlich vermögen sie auch in allen Bürgern, die sie von unten
sehen, Freude und einen Moment der Besinnung wachrufen.
Das Feuerabbrennen kommt beinahe einer leicht kultischen Hand-
‘ung nahe. Fakelumzüge und Höhenfeuer sind viel missbraucht worden
und mussten viel Schlechtigkeit und Terror verblenden helfen. Dies muss
sich ein jeder, der diese Feuer anzündet oder ansieht, bewusst sein.
Die aktive Kronenbrennerei und Höhenfeuer entstanden in den
schwierigen Dreissigerjahren und überdauerten die Zeit bis nach dem
Krieg. Während dieser Jahre war das Zeichensetzen ein wichtiger Bei:
trag und eine grosse innere Freude, eben ein Zeugnis für das freie Liech-
*enstein.
Einsatzmannschaft für die Höhenfeuer am 15. August >»
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