Das Kreuz
aut unseren Bergen
Weithin ist es sichtbar für alle, die es sehen wollen, von Berg zu
Berg, von den Tälern hinauf: auf dem Naafkopf, Galinakopf, Alpspitz,
Schrägen Turm, Sareiserjoch, Mittagsspitz usw.
Junge Menschen haben es stundenlang hinaufgetragen, aufgerichtet,
eingemauert und gesichert. Mitglieder der Bergrettung, der Jungmann-
schaften Vaduz, Nendeln, Balzers und der Pfadfinder. Kein Weg war
ihnen zu weit, kein Hang zu steil. Eine gläubige Jugend hat keine Mü-
hen und Kosten gescheut, das heiligste Zeichen der Christenheit auf den
Gipfeln der heimatlichen Berge zu errichten.
Modesache? Nur Nachahmung dessen, was man anderswo auch tat?
Nein. Dreimal war der Verfasser dieser Zeilen dabei (Galinakopf,
Alpspitz, Sareiserjoch) und hat gesehen, mit welcher Aufmerksamkeit
die jungen Menschen bei der Kreuzsegnung dabei waren, den Worten
der Ansprache lauschten, mitsangen und mitbeteten. Also Ausdruck der
Gläubigkeit, Bekenntniszeichen für das Wort der hl. Schrift: «In Ihm
allein ist Heil». Ein Mahnzeichen für unser Volk und für alle Völker
der Erde. Blutkreuz der Erlösung und verklärtes Siegeszeichen des Auf-
erstandenen.
Vom Kalvarienberg ragte das Kreuz Christi über das Tiefland aller
Sünde empor. Mit ausgespannten Armen umfing der Erlöser die Schuld
aller Völker und das Leid aller Zeiten. Das Bergkreuz ist das gleiche
Kreuz, das unsere Kirchtürme ziert, auf den Altären die Gemeinde zum
Gottesdienst versammelt.
Wenn das Kreuz auf dem Kalvarienberg steht, darf es sich auch auf
den Hochaltären der Berge erheben. Hatten nicht die Berge im Leben
Jesu eine ganz besondere Bedeutung: Tabor, Oelberg, Golgotha, der
Berg der Seligkeiten? Ob wir dem Kreuz auf unseren Bergen begeg-
2en, oder in Fels und Eis verankert auf dem Dom, dem Matterhorn, auf
der Zimba, auf unseren Alpweiden und Höhenwegen, oder in den Kir-
chen, Domen und Münstern, es ruft uns zu: Empor die Herzen! Wenn
Gott auf dem Sinai die Gebote für alle- Menschen in die Steinplatten