Volltext: Heimatmuseum Triesenberg

Die zweite vorzügliche Stelle befand sich in der heutigen 
#Gitzihöll", weil hier das Bachbett auf eine lange Strecke 
fast eben verläuft und auch plötzlich einen engen Durchgang 
aufweist. 
Die Sperrungsvorrichtung nannte man "Wasserschloss", 
Die Schwierigkeit war, dass die errichtete Stauwehr dem 
grossen Wasserdruck standhielt,. Es durfte auch kein Wasser 
durchsickern. Die Wassermengen mussten unter Kontrolle ge- 
halten werden. Die Beschaffenheit war so, dass drei Wände 
tief in die Erde eingelassen waren. - Sonderlich ist, 
wie die Flösser überhaupt den Bach stauen konnten. Gerade 
der Bau eines Wasserschlosses brauchte doch sicherlich 
Ueberlegung und vorallem gute Geräte. - Ein alter Triesen- 
berger erzählt, dass sein Vater jeweils rohe Baumstämme 
eingraben musste. Dies sei eine schwierige Aufgabe gewesen. 
Dann habe man metrige Holzstücke quergelegt, die Zwischen-= 
räume mit Steinen und Lehm ausgefüllt und den Abschluss des 
Schlosses mit einem Riegel oder einem Keil gemacht. 
Sobald dann bachabwärts, unterhalb des Wasserschlosses 
das Halz im Bachbett bereitlag, sobald sich eine genügend 
grosse Wassermenge angestaut hatte, mussten die Flösser 
das Schloss öffnen. Darüber weiss die Ueberlieferung zu 
berichten, dass Hefftnen des Tores, wie man es auch nannte, 
eine ziemlich gefährliche Arbeit gewesen sei. Niemand wollte 
diese Arbeit verrichten. Der Keil musste herausgeschlagen 
werden, sodass das alles Wasser auf einmal in Bewegung 
geriet, Der Wasserschwall riss das Holz mit. Die Holzteile 
waren ausschliesslich metrige Stücke; es konnte also nicht 
zu Verstopfungen kommen. Die Flösser mussten das Holz mit 
ihren Flösserhaken immer wieder in‘Bach zurückstossen, dass 
das Holz in die Hauptströmung kam. Durch diese Arbeit, die 
sehr anstrengend und vorallem auch ungesund gewesen sein muss, 
kamen die Männer immer weiter talauswärts.
	        

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