Flösserhaka - Flössereigeschichte
Die typischen Flösserhaken,
die man heute noch in
Triesenberger Häusern fin-
den kann, zeugen von einer
früheren ausgiebigen Be-
ut schäftigung alter Ein-
heimischer auf dem Gebiete
der Holzverarbeitung aber
vorallem auf dem Gebiete
der Holzbeförderung und des
Holztransportes. Die alten
Triesenberger wissen laut
Erzählungen ihrer Väter und
Grossväter noch eingehend
zu berichten über die
Flósserei am Saminabach.
Das Holzflüóssen dürfte bei uns im Saminabach, im Güschgle-
bach und im Malbunbach vorallem in der ersten Hälfte des
letzten Jahrhunderts betrieben worden sein. Damals bestanden
in Vorarlberg die ersten Textilfabriken, die Brennholz in
sehr grossen Mengen benötigten. Ein Holzhändler aus Feld-
kirch, namens Ganahl, stand deshalb in geschäftlichem Kon-
takt mit einigen Triesenbergern. In gefährlicher Arbeit
mussten diese das Holz fällen und herrichten, nachher
bachauswürts schwemmen bis Frastanz. Dort wurde die "Fracht"
verkauft, und zwar "ab Racha" ( "Racha" = eine Vorrichtung
zur Ansammlung des ankommenden Holzes ).
Triesenbergerseits amtete Gottlieb Frommelt, Mühle 46
(1832 - 1917) als Holzmeister. Es lüsst sich heute leider
nicht mehr genau abklären, ob alle in der Flósserei be-
schüftigten Triesenberger bei Holzmeister Frommelt ange-
Stellt gewesen sind. Laut mündlicher Ueberlieferung waren
es rund 15 Berger, die sich in der Flüsserei Arbeit suchten.
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