Tegel
Der Tegel, in Triesenberg
"Tägl" genannt, ist eine
ganz primitive, offene
Lampe. Die ältesten Tegel
waren aus Ton geformt.
(tegelti = Tongefäss,
Vorarlberger Wörterbuch
mit Einschluss des FL
B1/ A - IJ ). Solche Tegel
aus Ton konnten in Triesen-
berg nicht gefunden werden.
Die neueren Tegel sind aus
Eisen. Sie können entweder
gestellt oder aufgehängt
werden. (siehe Tegel in der
Küche ob der Feuerstelle).
Als Brennstoff diente hauptsächlich Schweinefett. Vielfach
wurde aber auch "Unschlig" (Rinderfett oder Talg) verwendet.
Diese Brennstoffe füllte man in die Eisenschale, In der Mitte
legte man einen Docht ein, Als Docht diente meistens altes
Garn. Wir können uns vorstellen, dass diese Tegelflamme,
mit Schweinefett oder "Unschlig" gespiesen, kein besonders
helles Licht entwickelte. - Dafür war der "Tägl" aber äusserst
sparsam im Verbrauch.
Der Tegel fand bis gegen Ende des 19, Jh. Verwendung. Mit dem
Aufkommen der Petroleumlampen verschwand er mehr und mehr.
Besonders sparsame Leute sollen den Tegel aber noch vielfach
verwendet haben, um den 0elverbrauch einzuschränken.
In Triesenberg wurden die "Tägl" zum letztenmal während des
ersten Weltkrieges, als kein Oel erhältlich war, benützt.
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