RAUMEINTEILUNG- DAS TYPISCHE BERGERHAUS
Die Raumeinteilung unseres Museumshauses kann nicht in
allem als typisch bergerisch angesshen werden. Als typisches
Bergerhaus bezeichnet Erwin Poeschel in seinem Buch "Die
Kunstdenkmaüler des Fürstentums Liechtenstein" das Haus Nr. 48
in der Litze (bei der Mühle), dessen Grundriss und Ansicht
wir den Grundrissplénen des Museumshauses zum Vergleich
gegenüberstellen. (Ansicht Zeichn. Josef Hilti, Bergheimat
1957 S. 49 / Grundriss Toni Schàdler, Bergheimat 1957 S. 51 )
Dr. David Beck beschreibt das alte Bergerhaus in der Berg-
heimat 1957 S. 50 wie folgt:
"In Triesenberg schauen die Hauser in der Regel mit der
Giebelsseite gegen das Tal, also gegen Westen. Der Eingang,
die Haustüre, liegt auf der Südseite. Man kommt zuerst in
das "Vorhus'". Dieses hat gewöhnlich nur ein kleines Fenster
neben der Haustüre. Die Küche liegt auf der Nordseite. Die
Stube mit Fenstern gegen Süden und Westen befindet sich also
in der sonnigen Südwestecke des Hauses. Die Fensterreihe mit
den versenkbaren Làüden, wie sie das Haus Nr. 48 hat, bildet
eher eine Ausnahme und kommt nicht häufig vor. Gewöhnlich hat
die Stube auf der Westseite zwei und auf der Südseite ein
Fenster. In der Nordwestecke des Hauses befindet sich die
Nebenkammer (Chammara). Sie ist mit der Stube durch eine Tür
verbunden. Nur die Stube und die Nebenstube sind unterkellert.
Vom Vorhaus aus führt eine Treppe in den Keller und eine ins
Obergeschoss, auf das "Brüggli", das ist der freie Raum über
dem Vorhaus und über der Küche, mit Zugang zu den beiden
Zimmern im Übergeschoss. Ueber der Stube liegt die "Vorderdili"
und der Raum über der "Chammara" heisst "Hinterdili". Der
Estrich unter dem Dach über "Vorder- und Hinterdili" heisst
‘Oberdili". Ostwürts, also gegen den Berg zu, ist der "Schopf'
angebaut. Das ist der Raum für das Brennholz und für verschie-
dene Gerüte. Auch Schweinestall (Färlihütti) und Abort be-
finden sich meist im Schopf. Das Übergeschoss des Schopfes