Volltext: Spazierwege in Mauren und Schaanwald

des Zweiten Weltkrieges gebaute und im November 1939 
eingeweihte Kirchlein. Bis dahin musste die Schaanwälder 
Bevölkerung nach Mauren zur Kirche wandern. Ein Kirchen- 
bauverein unter Leitung von Meinrad Jäger ergriff in den 
Dreissigerjahren die Initiative zum Kirchenbau. Die von 
Johannes Troyer geschaffenen Glasfenster tragen nicht nur die 
Namen der Stifter — als Sponsoren -, auch die dargestellten 
Heiligen sind den Stifternamen angepasst. Das vor kurzem 
durch Georg Malin restaurierte Kirchlein fällt durch die har- 
monische Proportion auf sowie durch den fotographischen 
Porträtausschnitt der Patronin Theresia (1873-1897), die als 
eine der Jüngsten Heiligen 1925 heiliggesprochen worden ist 
und daher nicht in Öl oder Holz nachempfunden werden 
muss, sondern im Fotobild gezeigt werden kann. Dieses Ver- 
fahren gibt es sonst nirgends. 
Post - Bahnhaltestelle 
Hier verlief zwar nicht die Landesgrenze, ‚aber hier stand die 
alte Zollstation, wie das Gasthaus «Alter Zoll» zeigt. Hier 
wurde genächtigt, Ware umgeladen, Neues berichtet. Das 
Rodfuhrwesen, nämlich der genau geregelte Warentransport 
mit Pferdewagen zwischen Feldkirch und Maienfeld, war bis 
ins 19. Jahrhundert ein bedeutender Erwerbszweig für die Ein- 
heimischen. Das Rodfuhrwesen musste der Eisenbahn und der 
Liberalisierung des Transports weichen. Internationale Trans- 
portroute ist Schaanwald auch heute, mit entsprechender 
Belastung. - Die ÖBB-Eisenbahnlinie Feldkirch — Schaan — 
Buchs wurde 1872 in Betrieb genommen, die Haltestelle 
Schaanwald wurde erst viel später zugestanden. Liechtenstein 
hätte die Linie eigentlich gerne durchs ganze Land hinauf bis 
Balzers und nach Sargans geführt, doch boten die beiden 
Nachbarländer dazu nicht Hand. An der Bahn fanden Liech- 
tensteiner Arbeit, als «Gramper» oder in anderer Funktion. In 
der Zeit, da Österreich von 1938 bis 1945 zu Hitlers Gross- 
deutschland gehörte, war die Eisenbahn bis Buchs Teil der 
Deutschen Reichsbahn und auch Spionageroute. Bis in die 
1960er Jahre drehte an der Schaanwälder Haltestelle der 
Beamte die beiden Strassenschranken auf und zu, die ÖBB- 
Vorschriften verlangten Geduld. Mauren baute daher die 
Strassenüberführung im vorderen Schaanwald,
	        

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