schen Armee, wo er Generalauditor war. Er entwarf 1848 eine
Verfassung für Liechtenstein und wurde 1849 in den Liechten-
steiner Landrat (Landtag) gewählt, an dem er aber wegen Ab-
wesenheit nicht teilnehmen konnte, Öhri veröffentlichte im
Alter einige geschichtliche und philosophische Arbeiten. Er
war verheiratet. Die Tochter war Sängerin, der Sohn fiel 17-
jährig als Leutnant bei Solferino 1859. Franz Josef Oehri starb
1864 im westungarischen Güns. In der Heimat verlor sich die
Erinnerung an ihn bald weitgehend.
Guler - Gampweg - Klosterwingert - Oxnerweg
Auf diesen Wegabschnitten öffnen sich Ausblicke über Mauren
hinaus: östlich nach Schaanwald hinüber, zum Maurerberg und
den Dreischwestern, südlich nach dem Oberland; nordöstlich
ins Vorarlbergische nach Tisis, Maria Grün, Feldkirch und ins
Walgau; nördlich nach Tosters und zur Hub. Durch Schaanwald
führte die Römerstrasse Mailand-Augsburg, südlich oberhalb
des heutigen Zollamtes hat man Reste römischer Gebäude
ausgegraben. Im Maurer Riet wurden französische Kanonen-
kugeln gefunden: Dort stürmten napoleonische Truppen, mit
Hauptquartier in Nendeln, im März 1799 während Tagen vor,
um Feldkirch den Kaiserlichen zu entreissen, doch die Schan-
zen am Kapf vor Feldkirch waren zu stark, die Franzosen muss-
ten mit Toten und Verletzten abziehen. Im Herbst des gleichen
Jahres 1799 zog der russische General Suwarow mit dem Rest
seiner gegen die Franzosen kämpfenden Truppe von Graubün-
den her durch Schaanwald herab Richtung Bregenz. Im Som-
mer des nächsten Jahres rückten die napoleonischen Truppen
wieder in Liechtenstein ein und kämpften sich über Nendeln
nach Tisis vor, Feldkirch fiel in ihre Hand. - Ab der Mitte des
19. Jahrhunderts, als in Tisis und Feldkirch Textilfabriken ent-
standen, wanderten Arbeitskräfte, Männer und Frauen, täglich
dorthin, das von der Binza über das Riet führende «Fabrik-
wegle» zeugt davon. — Direkt unter uns liegt der Maurer Dorf-
teil Binza mit der Zollstation, die seit dem |. Januar 1924 von
Schweizer Grenzwächtern betreut ist. - Von 1938 bis 1945
reichte Hitlers Grossdeutsches Reich bis an die Grenze von
Mauren. Durchs Riet zog sich auf deutscher Seite ein Stachel-
drahtzaun. In der NS-Zeit und besonders 1938/39 flüchteten
jüdische und politisch Verfolgte auch über diese grüne Grenze.