schen»? dem in den «Blättern» ein doch beachtlicher Raum zugebilligt
wurde. Eine geplante «Galerie der neuen italienischen Dichter»“” für das
Journal wurde allerdings nicht verwirklicht. Auch seinem Freiburger Stu-
dienfreund Ernst Münch lieferte Kaiser Beiträge über Themen aus der
Geschichte Italiens zur Zeit der Hohenstaufen.** Die «italienischen Hän-
del» würden viel Licht auf die deutsche Geschichte werfen. Ebenso wollte
er Münch für den «Hesperus>» — eine Stuttgarter Zeitschrift «für den gebil-
deten Leser» — einen Aufsatz über Christian Lippes Erziehungsanstalt auf
Schloss Lenzburg schicken. Andere publizistische Pläne, die Münch und
Kaiser schmiedeten, wurden «mehrteils zu Wasser, wie gewöhnlich». Dar-
unter fiel auch ein Projekt mit «Bildern aus Alt- und Neu-Hellas», die mit
historischer Treue, aber «ansprechend für die Jugend und ohne literari-
schen Ballast» verfasst sein sollten.
Einen Hauptteil der Privatstudien beanspruchten seine historischen For-
schungen. Zu Beginn des Jahres 1824 befasste er sich mit «einem ziemlich
obscuren Stoff der alten Geschichte», nämlich der Verfassung und dem
Verfall der karthagischen Republik.” In den Briefen zwischen Kaiser und
Christian Wurm ist von verschiedenen Projekten die Rede, welche jedoch
— wie auch das karthagische Projekt — nicht verwirklicht wurden. Im
Gespräch war ein historisches Handbuch, das mehrere Bände umfassen
sollte.
AN die vielfältigen Tätigkeiten und Projekte Kaisers während der ersten
Aargauer Jahre vermögen nicht zu verbergen, dass er sich in einer wenig
komfortablen und unsicheren Lage befand. Die ökonomischen Schwierig-
keiten waren schon im März 1824 offensichtlich. Er dachte damals daran,
noch bis August des Jahres in Aarau zu bleiben und an der Geschichte des
Mittelalters zu «schanzen», die er im Sommer vortrage. Sonst arbeite er an
Arbeiten
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