7ublizistik
sche Literatur und die italienische Sprache. Weitere Lehrer waren damals
namhafte Personen wie der Präsident des Vereins, Heinrich Zschokke, der
Naturwissenschaftler Meyer, die Altphilologen Pfeiffer und Rudolf Rau-
chenstein, Ignaz Vital Paul Troxler, Kaisers Freund Nabholz und Franz
Xaver Bronner. Jeder «Genosse des Lehrvereins», einer Gruppierung von
in vielerlei Hinsicht progressiven Personen, war gehalten, an Sonn- und
Festtagen den Gottesdienst zu besuchen, in den Strassen nicht zu lärmen
und zu rauchen, kein unsittliches oder anstössiges Betragen an den Tag zu
legen und nächtliches Umherschwärmen zu unterlassen.“ Die Lehrtätig-
keit Peter Kaisers im «Lehrverein für eidgenössische Jünglinge» dauerte
bis zum Wintersemester 1828/29.
Ausserhalb dieses Lehrauftrags ging Kaiser anderen Beschäftigungen
nach. Er war als ständiger Mitarbeiter an den «Europäischen Blättern»
beteiligt,?® die vom Publizisten Wolfgang Menzel, dem Philosophen
Ignaz Vital Paul Troxler, dem Nationalökonomen Friedrich List, August
Follen und W. B. Mönnich in Zürich herausgegeben wurden.“* Sie zielten
auf die «geistreiche und belehrende Unterhaltung des gebildeten Publi-
kums» ab und schlossen als Themenbereiche nur die «Tagespolitik und
alle abstrakte Gelehrsamkeit» aus. Neben Reiseberichten, ethnographi-
schen Schilderungen, historischen Notizen, Charakteristiken und Kriti-
ken, Lyrik, Nachrichten aus Kunst und Literatur brachten die «Blätter», die
laut Kaiser «eine gesündere und freiere Ansicht» verbreiten sollten,“
auch Miszellen und eine ganze Anzahl der wichtigen Rezensionen von
Neuerscheinungen. Diese Rezensionen hatten damals für die Information
der Interessierten und für die Kenntnis der literarischen Produktion eine
ungemein grosse Bedeutung. Kaiser schrieb für die Zeitschrift, die zum
Anfang nicht regelmässig erscheinen konnte, das «meiste aus dem Engli-
245. Staatsarchiv Aarau: Lehrverein Aarau
‚823—1830, Sektionskataloge.
246. Europäische Blätter oder das Interes-
santeste aus Literatur und Leben für die gebil-
dete Lesewelt, Zürich 1824—1825.,
247. H. HAUPT: Zur Geschichte des Jugend-
bundes: Friedrich List und Albert Schott im
Briefwechsel über die Auswanderungspläne
Tübinger Jugendbündler 1825. IN: Quellen
and Darstellungen zur Geschichte der Bur-
schenschaft XIV (Berlin 1934), S. 129 ff., 135;
Kaiser war Friedrich List gut bekannt.
248. Europäische Blätter, Bd. 1 (1824), S.I-II:
Ankündigung. — ALLGÄUER: Kaiser, S. 42
249. Kaiser an Wurm, Aarau, 8. Nov. 1824;
Staats- u. Universitätsbibliothek Hamburg C. v.
Ossietzky, Nachlass Chr. Fr. Wurm 23.7, 41.
250. Kaiser an Wurm, Aarau, 30. April 1824
und (Mai) 1824: Staats- und Universitätsbiblio-
thek Hamburg Carl von Ossietzky, Nachlass
Christian Fr, Wurm 23.7, 38—39.
251. Kaiser an Wurm, Aarau, 8. November
1824; Staats- und Universitätsbibliothek Ham-
burg Carl von Ossietzky, Nachlass Christian Fr
Wurm 23.7, 41.
252. Kaiser an Wurm, Aarau, 5. März 1824;
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Carl von Ossietzky—Nachlass Christian Fr.
Wurm 23.7, 36.
253. Kaiser an Wurm, Aarau, 4, Januar 1824;
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Carl von Ossietzky, Nachlass Christian Fr.
Wurm 23.7, 34.