Volltext: Peter Kaiser

Ziel des Werkes werden». Das Oberamt wies daraufhin die Gemeinden am 25. Januar an, 
die Bücher den Besitzern wieder zurückzugeben. Das Werk blieb der 
Obrigkeit bis in die zwei ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinein ein 
Dorn im Auge. Karl von In der Maur, der während 25 Jahren bis 1913 in 
Liechtenstein als Landesverweser tätig war, würdigte die «Geschichte» 
Kaisers zwar als Gesamtleistung, beklagte indessen die «verschiedenen 
Irrthümer und einseitigen Ansichten», die darin enthalten seien.” In der 
Maur liess ausserdem, wenn wir uns auf das Zeugnis von Rupert Ritter 
abstützen,** «viele der Bücher», die sich in Liechtenstein befanden, ein- 
ziehen und vernichten — mit der Folge auch, dass die vorhandenen Erst- 
ausgaben recht selten sind. 
Kaiser brachte das Werk, wie er im Vorwort schrieb, «nur mit Widerstre- 
ben und im Hinblick auf seine Landsleute zu Ende», die wissen möchten, 
«woher sie stammen, wie es ihren Vorfahren ergangen und wie sie in den 
Stand gekommen, in dem sie sich dermal befänden». Tatsächlich wird der 
Autor, je weiter er sich vom Mittelalter entfernt und je näher er der Gegen- 
wart kommt, in den Ausführungen kürzer und in den Informationen 
knapper. Das ist jedoch zur Hauptsache auf die Quellensituation zurück- 
zuführen. Kaiser konnte sich für das erste und einen Teil des zweiten 
Buches auf die Quellensammlung der Geschichtsforschenden Gesell- 
schaft Graubündens stützen, während er für die Zeit der Grafen von Sulz 
und Hohenems sowie der Fürsten von Liechtenstein kaum Literatur und 
vergleichsweise wenig Quellen zur Verfügung hatte. Die zeitgenössische 
Geschichtsliteratur der Region begann sich, von Ausnahmen abgesehen, 
detailliert erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit Fragen aus der Zeit 
der neueren Geschichte zu befassen. Zur älteren und mittelalterlichen 
Geschichte Churrätiens, Vorarlbergs und der Schweiz, teilweise bis ins 
29 
473. Carl von IN DER MAUR: Die Grün- 
dung des Fürstenthums Liechtenstein. IN: 
[/bL 1 (1901), S. 8. 
174. RITTER: Kaiser, 5. 33. 
475. KAISER: Geschichte des Fürstenthums 
Liechtenstein, hrsg. von A. Brunhart, Bd. 1, 5. 4. 
476. Etwa Carl von IN DER MAUR: Die 
Gründung des Fürstenthums Liechtenstein. 
IN: Jahrbuch des Hist. Vereins d. Fürstentums 
Liechtenstein 1 (1901), S. 8, passim. — DERS.: 
Feldmarschall Johann Fürst von Liechtenstein 
und seine Regierungszeit im Fürstentum. IN: 
Ebda. 5 (1905), S. 153. — Hanns BOHATTA: 
Liechtensteinische Bibliographie. II: Das Für- 
stentum Liechtenstein. IN: Ebda. 10 (1910), 
5. 125. — KIND: Kaiser, 5. 26. — RITTER: Kaiser, 
S.20f. 
477. KAISER: Geschichte des Fürstenthums 
Liechtenstein, hrsg. von A. Brunhart, Bd. 1, 
S.3f.
	        

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