Volltext: Peter Kaiser

)as Präsidium für die Geschichte der Republik Graubünden», der Reihe «Bündner 
Geschichtsschreiber und Chronisten» sowie der nur vier Jahrgänge errei- 
chenden «Rätia», an welcher auch Peter Kaiser mitarbeitete.“% 
Dieser, Liechtensteiner Bürger und damit Ausländer, war ein aktives Mit- 
glied der Geschichtsforschenden Gesellschaft und präsidierte sie in den 
Jahren 1849 bis 1851 sowie 1853/54. In den Jahren 1852/53, 1855/56 und 
1856/58 bekleidete er das Amt des Vizepräsidenten.“ Die erste Sitzung 
der illustre Mitglieder zählenden Gesellschaft unter seinem Präsidium 
fand am 9. November 1849 statt.“ Mit seinem ersten Antrag, einen Kata- 
log der Vereinsbibliothek*® drucken zu lassen, drang er gegen die finan- 
ziellen Bedenken der Mehrheit vorerst nicht durch. Positiv aufgenommen 
wurde jedoch sein Vorschlag, im Interesse der vaterländischen Geschichte 
noch vorhandene «Correspondenzen, Tagebücher oder Chroniken» vor- 
nehmlich des Prättigauer Aufstandes 1798 und des Oberländer Krieges zu 
erfassen. Die Sitzung umfasste auch einen Vortrag, übrigens den ersten 
seit 1828, und eine Quellenlektüre. Kaiser schlug auch vor, sich monatlich 
«zu Besprechung geschichtlicher Gegenstände» zu treffen. Die Sitzungen 
wurden jeweils von etwa 15—20 Personen besucht.“® 
Als Präsident regte Kaiser im Mai 1851 die Errichtung eines historischen 
Museums an;*** der Churer Stadtrat jedoch behandelte das entsprechende 
Gesuch trotz Zusage nicht. Das Projekt wurde erst 1872 von der Histo- 
risch-antiquarischen Gesellschaft Graubündens in Form des rätischen 
Museums realisiert. 1855 trat Kaiser mit Erfolg für die Förderung der Fort- 
setzung des «Codex diplomaticus» ein,“ und 1857 erklärte er sich mit 
anderen bereit, «ein geschichtliches Journal mit Codex diplomaticus, der 
bis zirka 1550 fortlaufen würde», herauszugeben. Dieses Journal war die 
«Rätia», für die Kaiser auch geschrieben hat. Die von ihm 1856 gewünschte 
7) 
456. Vgl. PIETH: Übersicht über die 
Geschichte der Geschichtsforsch. Gesellschaft, 
5.6. 
457. Die Angaben über Kaisers Tätigkeiten 
im Rahmen der KGeschichtsforschenden 
Gesellschaft Graubündens beruhen auf Fried- 
rich PIETH: Übersicht über die Geschichte der 
Geschichtsforschenden und der Historisch: 
antiq. Gesellschaft von Graubünden 1826— 
1938. IN: 68. Jahresbericht der Historisch-Anti- 
quarischen Gesellschaft von Graubünden, 
Ig.1938, S. 1—74, und (Peter KAISER): Die 
geschichtsforschende Gesellschaft Graubün- 
dens und ihre Thätigkeit bis zum Herbst 1852 
IN: Bündnerisches Monatsblatt 1855, S. 217- 
222, sowie Conradin von MOOR: Die bündne- 
rische geschichtsforschende Gesellschaft und 
ihre bisherige Wirksamkeit. IN: Rätia. Mitthei 
lungen der geschichtsforschenden Gesell- 
schaft von Graubünden 2 (Chur 1864), S. 1—17 
— Weitere Angaben bei SCHMID: Theodor von 
Mohr, und CLAVUOT: Peter Conradin von 
Moor. 
458. Staatsarchiv Graubünden, Sign. B 87: 
Protocoll der geschichtsforschenden Gesell- 
schaft für Graubünden von 1826 bis (7. Dezem- 
ber 1869). — Anwesende waren neben Kaiser 
die Mitglieder Stadtvogt Theodor von Mohr, 
Landvogt Vinzenz von Planta, Baron Heinrich 
von Mont, Oberst Ulrich von Planta-Reiche- 
nau, Stadtvogt Albert von Salis, Bürgermeister 
Johann Andreas von Salis, Pfarrkaplan Johann 
Franz Fetz (Vaduzer Hofkaplan), Pfarrer 
Johann Leonhard Herold, Professor Placidus 
Condrau, Archivar Constantin Flugi von 
Aspermont, Alphons Flugi von Aspermont, 
Aidemajor Bernhard Otto, Hauptmann Johann 
Baptista von Tscharner, Aktuar Anton von 
Sprecher, sowie als Hospitanten der erste Rek- 
tor der Vereinigten Kantonsschule, Johann
	        

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