bürger, denen er Anwalt und Sprecher gegenüber der Landesherrschaft
war. Es galt damals, die modernen politischen Ideen, die Rechte und Mög-
lichkeiten, die sich aus der praktischen Verwirklichung derselben ergeben
konnten, gegenüber der übermächtigen, im eigentlichen Sinn selbstherr-
lichen Landesobrigkeit, dem Monarchen, zu artikulieren und möglichst
durchzusetzen.
Das vorliegende biographische Portrait will zusammenfassen, was wir von
Peter Kaiser wissen. Es geht darum, seinen Standort innerhalb der politi-
schen Ereignisse, seinen Platz in der Historiographie Churrätiens und
seine Bedeutung als Erzieher festzustellen. Die Sicht des Betrachters ist
aine historische, auch wenn Kaiser, schon aus beruflicher Verpflichtung,
in erster Linie Pädagoge war. Eine kritische Anmerkung, wenn auch eine
wohlwollende und verständnisvolle, wird nicht fehlen, wenn ein Schatten
A4as freundliche Bild Peter Kaisers verdunkelt. Die Frage nach seiner Per-
son kann aufgrund der fehlenden Quellen nur äusserst unzulänglich
beantwortet werden. Manche wichtige Bereiche oder Aspekte der Biogra-
phie Peter Kaisers, besonders was das persönliche Leben und die privaten
Umstände betrifft, liegen im Dunkeln. Es kann deshalb nicht eine Biogra-
phie herkömmlichen Zuschnittes vorgelegt werden. Es wird versucht, in
wenigen Kapiteln seinen Bildungsweg, seine Leistungen als Erzieher und
als Historiograph zu beleuchten. Ein weiterer Teil befasst sich mit seiner
Rolle und Wirkung im politischen Leben des Fürstentums Liechtenstein.
Peter Kaiser kommt deshalb in diesem historischen Portrait in persönli-
cher Hinsicht nur selten zu Wort, Dagegen mehr in den Teilen, die auf
seine Schriften eingehen, denn das, was er neben seinem Hauptwerk
geschrieben hat, ist heute kaum mehr oder höchstens noch in Speziali-
stenkreisen bekannt. Und gerade diese kleinen schriftlichen Arbeiten ver-
Jorwort