seiner Frau Thomasia und sechs Kindern. Auch wenn das Ziel der
Auswanderung nicht bei allen nachgewiesen werden konnte, darf man
aufgrund der verwandtschaftlichen Beziehungen“ davon ausgehen.
dass die Gruppe beisammen blieb und sich in der Gegend von Gutten-
berg niederliess. Ignaz Tschol suchte bereits 1861, sein Vater 1867 um
das Bürgerrecht an. Von Ignaz ist ausserdem ein Landkauf aus dem
Jahr 1863 verbrieft. Vater Johann Baptist starb am 20. Januar 1884
im Alter von fast 87 Jahren und hinterliess seinen Söhnen und Töch-
tern ein Vermögen von rund 1’800 Dollars.“
Ebenfalls 1855 kam Josef Walch aus Ruggell mit seiner Frau sowie
fünf Söhnen und zwei Töchtern nach Guttenberg. Am 29. Juni 1863
bewarb er sich beim Bezirksgericht in Elkader um das amerikanische
Bürgerrecht, einige Jahre später taten dies auch dessen beide Söhne
Andreas und Johann.*”® Die beiden besassen 1886 mehrere Parzellen
Farmland in der Nähe von Monona, ebenso wie ihre Brüder Sebastian
und Franz Josef.” Andreas starb 64jährig; seine zwei Söhne, William
und Linus, führten die Farm zunächst weiter, mit dem Aufkommen des
Automobils aber stiegen sie ins Autogeschäft ein und gründeten in
Elkader eine Ford-Garage.**
Mit den Ankömmlingen des Jahres 1855 umfasste die Liechtenstei-
ner Kolonie in und um Guttenberg rund hundert Personen. In den Jah
ren danach kamen nur noch vereinzelt neue Einwanderer dazu.“
So lebten beispielsweise in Elkader die Brüder Severin und Jakob
Hasler aus Schellenberg. Sie waren 1866 nach Amerika gekommen“
und hatten schon früh um die amerikanische Staatsbürgerschaft nach-
gesucht: Severin 1867 und Jakob 1872.“ Severin war in Elkader ver-
heiratet und hatte zwei Töchter, Louisa und Amalia. Am 4. März ging
er wie üblich seinem Handwerk als Maurer nach. Doch die Mauer, die
er hochzog, stürzte ein und begrub den 39jährigen unter sich. Sein
Bruder Jakob, der schon seit längerer Zeit «an einer Polypenge-
schwulst im Halse» erkrankt war, erlitt einen derartigen «Schreck
über den plötzlichen Tod seines Bruders», dass er drei Tage später
ebenfalls starb. Wenige Wochen zuvor hatte er «wegen dem besagten
Halsübel sich seinem Tode sehr nahe fühlend, sein Testament zugun-
sten des Bruders Severin» gemacht. Die beiden Brüder waren sich
ausserdem einig, dass alle Ansprüche, die ihnen aus Erbschaften in
Liechtenstein erwachsen könnten, zu gleichen Teilen an die dort
lebenden Geschwister gehen sollten. Zwei Stunden vor seinem Tod
aber, «am 6ten März 1878 des Morgens 5 Uhr», liess Jakob den Notar
holen und machte ein neues Testament, in dem er die beiden Kinder
seines Bruders Severin als Haupterben zu gleichen Teilen einsetzte.
Ausserdem vermachte er den katholischen Kirchen in Elkader und in
Schellenberg je hundert Dollars. Am 7. März 1878 wurden die beiden
Auswanderung im 19. Jahrhundert