gekannt habe. Südlich von Guttenberg, am Turkey River, betrieb die
Familie Sohm eine Farm. 1880 starb Katharinas Sohn John nach dem
Genuss von verdorbenem Wasser, kurze Zeit später ertrank ihr Mann
im Mississippi. Katharina verkaufte die Farm und zog nach Festina,
später nach Danbury im Westen Iowas, wo sie auf der Farm ihres Soh-
nes Jakob lebte. Ihre Schwester Kreszenz schliesslich ehelichte den
Kaufmann Conrad Helwig. Zusammen mit vier Kindern lebte die Fami-
lie zunächst ebenfalls in Festina, ab 1870 aber im benachbarten Ossi-
an, wo Helwig einen Saloon betrieb.
Takob Welti, der als Neunjähriger nach Amerika gekommen war,
lernte das Küferhandwerk. 1868 heiratete er Theresa Warner. Die
ersten zwei ihrer neun Kinder wurden in Guttenberg geboren, dann
zog die Familie ebenfalls nach Festina. 1881 packte Jakob der Drang
nach Westen: Er fuhr nach Danbury, fand einen Platz, wo er sich eine
neue Existenz gründen wollte, holte seine Familie nach und baute ein
grosses zweistöckiges Haus, in dessen Erdgeschoss er ein Warenhaus
eröffnete. In den neunziger Jahren gab er den Laden auf und wurde
7armer. Er starb am 10. Dezember 1921.“
Bei ihrer Auswanderung hatte Maria Anna Welti in Liechtenstein
eine 25jährige voreheliche Tochter namens Maria Anna Matt zurück-
gelassen. Diese heiratete um 1850 in Mauren Franz Joseph Uehle und
wanderte mit ihm und vier Kindern 1865 nach Guttenberg aus, von wo
aus sie 1883 ihren Verwandten nach Danbury folgten.“
1855: Höhepunkt der Einwanderung
Im März 1855 brachte Alois Johann Nipp ein weiteres Dutzend Aus-
wanderer aus Balzers nach Amerika. Nipp war bereits 1851 zusam-
men mit der ersten Balzner Gruppe nach Guttenberg gekommen, war
aber zurückgekehrt und hatte in Balzers die Stelle des Gemeindewei-
bels angetreten und Therese Büchel geheiratet. Am 30. Dezember
1854 ersuchte er das Regierungsamt «um Zurücklegung seines Dien-
stes und Bewilligung zur Auswanderung nach Amerika». Die Bewilli-
gung wurde gleichentags erteilt.“* Am 24. Januar verliess die Gruppe
Balzers. Sie bestand aus Alois Nipp, seiner Frau und seinem drei
Monate alten Sohn Karl, seiner verwitweten Mutter Anna Maria, sei-
nen Geschwistern Rosina und Joseph sowie sieben weiteren Auswan-
derern.“
Am 11. Februar 1855 reiste eine zweite Gruppe aus Balzers nach
Amerika ab. Zu ihr gehörten der 58jährige Johann Baptist Tschol
sowie seine vier Söhne Joseph, Ignaz, Alois und Johann Baptist. Tschol
[olgte seinen vier Töchtern, die schon vor ihm ausgewandert waren. “26
Zur Reisegesellschaft gehörten auch Johann und Anna Maria Kauf-
mann mit ihren Kindern Johann und Josef sowie Josef Anton Nigg mit
‚iechtensteiner in Amerika