Wer aufgrund des Home-
stead Act ein Grundstück
erhielt, hatte dies zu
roden und zu bebauen
(Adolf Ott, Der Führer
nach Amerika, 1882)
schen klaffte eine Lücke von annähernd 3’000 Kilometern, welche die
beiden privaten Eisenbahngesellschaften Union Pacific im Osten und
Central Pacific im Westen in einem gigantischen Wettlauf zu schliessen
trachteten. Auf jeder Seite arbeiteten 10’000 Mann mit ebenso vielen
Lasttieren, und für jede Meile des Schienenwegs wurden durchschnitt-
lich 400 Tonnen Schwellenholz und Schienen verbaut. Im Osten kam
man über die flache Prärie recht schnell voran, im Westen jedoch mus-
sten Wälder abgeholzt, Brücken erstellt und Tunnels gebaut werden,
bis endlich die Rocky Mountains überwunden waren. Am 10. Mai
1869 trafen die beiden Stränge in Utah aufeinander; nach gut drei
jähriger Bauzeit war die transkontinentale Eisenbahn zwischen Chica-
go und San Francisco fertiggestellt. !!“
In den Jahren darauf entstanden in rascher Folge weitere Strecken:
1882 die Eisenbahn von New Orleans nach Los Angeles, 1883 die bei-
den Strecken von Kansas City nach Los Angeles (die Bahn, bei deren
Bau Fidel Nutt und seine Kameraden mitgearbeitet hatten) sowie vom
Lake Superior nach Portland (Oregon).!!
Beim Bau der Eisenbahn durch die unwirtliche Prärie herrschten
rauhe Sitten. Der Balzner Fidel Nutt gab in seinem Brief einen Einblick
in das Leben der Arbeiter, als er schrieb, er «habe in diesem Lande
schon mehr zerlumpte Arbeiter gesehen als in Europa. Es ist ja aber
auch kein Wunder. In jedem elenden Dorf, das kaum 30 Breiterhütten
zählt, werden alle Laster fast öffentlich getrieben, geschweige in den
Die Prärie wird besiedelt