Vor einigen Jahren habe ich hier ein Haus im spanischen Stil
gekauft. Die ältesten Teile dieses Hauses stammen noch aus der Kolo-
nialzeit (vor 1819). Die wichtigsten Teilen des Hauses habe ich stilge-
recht restauriert und darin ein Restaurant eingerichtet. Leider habe
ich mich bei den Kosten für die Restauration verschätzt und die Arbeit
bis heute nicht beenden können. Dieses Haus ist aber heute unser
ganzer Stolz, da es sich um ein Objekt handelt, das durch den Standort
und seine Architektur einzigartig ist. Beim Kauf dieses Hauses wurde
ich noch von den Einheimischen als Verrückter bezeichnet, da es sich
in einem Stadtteil befände, der keine Zukunft habe. Überdies kam
noch der schlechte Ruf dieser Zone hinzu. Das Viertel befand sich
tatsächlich wegen der Vernachlässigung von Seiten der Behörden in
einem jämmerlichen Zustand.
Dies war für mich unverständlich, hatte sich doch hier in diesem
Gebiet beim Eintreffen der ersten Spanier ein wichtiges religiöses Zen-
trum der Indios befunden. Dieses Zentrum mit seinem berühmten
Sonnentempel wurde dann von den Eroberern auf der Suche nach
Gold dem Erdboden gleichgemacht.
Für die Stadt Sogamoso ist dieses Gebiet also von grosser histori-
scher und kultureller Bedeutung und ebenso wichtig für das Ansehen
und die Identität der Stadt. Niemand hier hat sich je über die Bedeu-
tung dieser Zone für das Aufkommen des Tourismus oder als Naher-
holungsraum Gedanken gemacht. In grossen Teilen der Bevölkerung
ist allerdings eine Bewusstseinsänderung festzustellen. Mit der Zeit ist
es, uns zusammen mit einer Nachbarsfamilie, gelungen, grosse Verän-
derungen und Verbesserungen herbeizuführen. So wurden zum Bei-
spiel offene Abwasserkanäle in Rohre umgeleitet, Zufahrtsstrassen
Haus und Restaurant
ETO
von Herbert Brunhart in
| Sogamoso
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