Frank Beck lernte in
Argentinien zufällig Hugo
Kindle aus Triesen
kennen (rechts aussen,
die übrigen sind nicht
bekannt) (Sammlung
Dolly Gross-Kindle)
zu Fuss in einen Stall unterhalb von Masescha das Vieh füttern. Den
nächsten Posten hatte er auf einer Estancia in Argentinien. «/ch hatte
sofort nach meiner Ankunft in Buenos Aires Arbeit», erinnert sich
Frank Beck. Die deutsche Einwandererorganisation vermittelte ihm
eine Stelle als Kiser auf einer Estancia, die einem Schweizer gehorte.
Während zweier Jahre in Argentinien arbeitete Frank Beck — dort
Xavier genannt - an mehreren Orten. «Ich bi an Freia gsi und ha nia-
mad versoorga muassa», erklàrt Frank Beck. Er nutzte seine Freiheit
gerne. Kurze Zeit arbeitete er beim Eisenbahnbau. Er habe kráftig
schaufeln und die Wagen auffüllen müssen. Nach einer Weile habe er
gemerkt, dass der Maschinist, der den Zug fuhr, ein Triesner war.
Frank konnte sich aber nicht erinnern, wie der Landsmann geheissen
hatte. Nachdem eine frühere Version dieses Textes im «Liechtensteiner
Volksblatt» abgedruckt worden war, klárte Dolly Gross-Kindle die Fra-
ge nach dem Unbekannten: Ihr Vater Hugo Kindle war von 1923 bis
1927 in Argentinien gewesen. Es gibt sogar ein Foto von Hugo Kindle
als Maschinist auf der kleinen Transporteisenbahn.
Es waren wiederum Zeitschriften, die Frank Beck in Bewegung ver-
setzten und aus Argentinien weglockten. In einer englischsprachigen
Publikation hatte er mehrere Reportagen über die USA gelesen. Dies-
mal waren es nicht die weiten Ebenen, die es ihm angetan hatten, son-
dern die Rocky Mountains. «Diese Berge wollte ich sehen», erklàrt er
kurz und bündig.
Nach einigen Schwierigkeiten bei der Beschaffung eines Visums für
die USA kam Frank Beck schliesslich via Chile im Herbst 1924 nach
Kalifornien. Seine erste Anlaufstelle ist bei bei Elias Wille, einem Aus-
wanderer aus Balzers, der seit 1906 in San Francisco ansássig war.
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