Volltext: Nach Amerika!

Anfang der sechziger Jahre, erinnert sich John Thoeny etwas weh: 
mütig, gab er die Viehzucht auf und verkaufte die Tiere auf einer Gant 
in Vancouver. 
Ein Jäger aus Passion 
Die Jagd blieb John auch in Kanada sein liebstes Hobby. Hier konnte 
er es auch ohne gesetzliche Restriktionen ausüben. Rehe, Hirsche, 
Elche jagte er. Einmal, erinnert sich John. schoss er einen Elch, der 
600 Pfund Fleisch brachte. Das Fleisch verschenkte John, denn er hat- 
te selbst genug aus der eigenen Zucht. 
Von der Jagd weiss John Thoeny viele schöne Erlebnisse zu berich- 
ten. Sein erstes Karibu schoss er beispielsweise, als er mit drei Jagd- 
kollegen, unter ihnen John Banzer aus Triesen, zum Jagen in die Ber- 
ge gefahren war. Den Pick-up-truck liessen sie bei einem Restaurant 
und setzten ihren Weg zu Pferd fort. Ganz hoch hinauf ritten sie, über 
die Baumgrenze, bis sie auf Karibus stiessen. John erwischte eines, 
und sein Freund, ein Jagdaufseher, ein anderes. Sie nahmen die Tiere 
aus und hängten das Fleisch an Tannenästen auf. Als John Banzer ver- 
suchte, einen Vogel zu schiessen, der von dem Fleisch frass, gingen 
zwei Pferde, die nicht angebunden waren, durch. John Thoeny und 
John Banzer hatten ihre Pferde noch und konnten zurückreiten, wäh- 
rend die anderen beiden zu Fuss gehen und erst noch die schweren 
Sättel schleppen mussten. 
John besass später zusammen mit einem Kollegen ein Jagdrevier, 
das weit weg von den Strassen gelegen war. Statt zu reiten, liessen sich 
die Jäger in den siebziger Jahren mit dem Helikopter ins Jagdgebiel 
fliegen. Auch in hohem Alter ging John Thoeny gerne auf die Jagd. 
Im Alter von 85 Jahren 
verlor John Thoeny 
durch einen Unfall das 
rechte Bein (Aufnahme 
Julius Bühler, 1992) 
Schwerer Unfall im hohen Alter 
1988, im Alter von 85 Jahren, verlor John Thoeny, als er auf dem Feld 
arbeitete, vermutlich wegen eines leichten Hirnschlags das Bewusst- 
sein und fiel vom Traktor. Der Traktor fuhr ihm über die Beine, und die 
Heupresse zog ihn durch einen Zaun. Die Verletzungen waren So 
schlimm, dass ihm eine Woche später ein Bein abgenommen werden 
musste. Dieses Unglück ereilte John Thoeny nach einem abenteuerrei- 
chen und auch gefahrvollen Leben, auf das er mit freudvoller Erinne- 
rung zurückblickte. John Thoeny hatte viele Geschichten zu erzählen 
und erzählte sie gerne. Er starb im März 1996 in Prince George. Sein 
einstiger Auswanderungskompagnon Hugo Ritter starb ein Jahr später 
in Mauren. 
Dieser Bericht beruht auf einen Interview, das Julius Bühler am 17. Oktober 1992 mit 
John Thoeny geführt und auf Band aufgenommen hat. 
C(hae 
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